- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 1: Installation
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 2: Features
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 3: Plugins
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 4: Konfiguration I
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 5: Konfiguration II
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 6: Agenten
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 7: Objekte aus Hiera erzeugen
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 8: Integration von Icinga Web 2
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 9: Profile
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 10: Profile Part II
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 11: Profile Part III
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 12: Profile Part IV
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 13: Profile Part V
- Icinga 2 – Monitoring automatisiert mit Puppet Teil 14: Profile Part VI
Heute werden wir uns die Define Resource icinga2::object::host zum konfigurieren eines Host-Objekts anschauen und auch Services via apply-Regeln an diesen Host binden.
::icinga2::object::host { 'NodeName': target => '/etc/icinga2/example.d/my_hosts.conf', import => [ 'generic-host' ], address => '127.0.0.1', }
Generell kann bei Objekten mit target angegeben werden in welche Datei sie geschrieben werden. Auch lässt sich mit dem Parameter order Einfluss auf die Reihenfolge der einzelnen Objekte in der jeweiligen Datei nehmen. Der Defaultwert für Host-Objekte ist 50, möchte man nun ein weiteres Host-Objekt davor einfügen, ist bei diesem order auf einen Wert kleiner 50 zu setzen. Das funktioniert mit anderen Objekttypen auf die gleiche Weise. So werden z.B. Hostgruppen oder Services mit einer order von 55 bzw. 60 standardmäßig hinter Hosts einsortiert. Um das mittels import eingebundene Template generic-host vor dem Host in die Datei zu schreiben muss im folgenden Codebeispiel order explizit gesetzt werden, da auch ein Host-Template aus icinga2::object::host erzeugt wird und damit den Defaultwert 50 hat.
::icinga2::object::host { 'generic-host': template => true, target => '/etc/icinga2/example.d/my_hosts.conf', order => '47', check_interval => '1m', retry_interval => 30, max_check_attempts => 3, check_command => 'hostalive', }
Der Titel, also der Name des Objektes, und Werte aller Attribute werden durch einen einfachen Parser ausgewertet. So werden Zahlen als solche erkannt, auch wenn sie in Puppet als String geschrieben sind. Das gilt auch für Zeitabstände wie 1h, 1m oder 1s. Auch Konstanten werden erkannt, dadurch wird NodeName als solche erkannt und in der Icinga-Konfiguration nicht gequotet als Konstanten geschrieben. Die erzeugte Konfigurationsdatei sieht dann wie folgt aus:
template Host "generic-host" { check_interval = 1m retry_interval = 30 max_check_attempts = 3 check_command = "hostalive" } object Host NodeName { import "generic-host" address = "127.0.0.1" }
Ein einzelnes Service-Objekt wird äquivalent erstellt. Möchte man jedoch mittels Apply den Service mehreren Hosts zuordnen geht dies mit Puppet ebenfalls, der Parameter apply muss hier lediglich auch true gesetzt werden.
::icinga2::object::service { 'ping4': target => '/etc/icinga2/example.d/services.conf', apply => true, import => [ 'generic-service' ], check_command => 'ping4', assign => [ 'host.address' ], }
Die Assign- bzw. Ignore-Ausdrücke werden über die Parameter assign bzw. ignore definiert. Die Werte müssen als Array zugewiesen werden. Aus den einzelnen Elemente werden jeweils Assign- bzw. Ignore-Ausdrücke erzeugt.
apply Service "ping4" to Host { import "generic-service" check_command = "ping4" assign where host.address }
Custom-Attribute können in beliebiger Anzahl dem Parameter vars als Dictionary-Elemente zugewiesen werden. So erzeugt dieser zusätzlich Puppet-Code für das oben beschriebene Host-Objekt,
vars => { os => 'Linux', disks => { 'disk /' => { disk_partition => '/', }, },
die folgenden Zeilen Icinga-Konfiguration:
vars.os = "Linux" vars.disks["disk /"] = { disk_partition = "/" }
Der Parser kann auch komplexere Ausdrücke korrekt bearbeiten, wie in assign des folgenden Services ssh.
::icinga2::object::service { 'ssh': target => '/etc/icinga2/example.d/services.conf', apply => true, import => [ 'generic-service' ], check_command => 'ssh', assign => [ '(host.address || host.address6) && host.vars.os == Linux' ], }
Attribute aus dem Host-Kontext wie auch die Operatoren werden korrekt erkannt, das Wort Linux ist nicht bekannt und damit gequotet dargestellt. Alle bekannten Wörter werden ohne Quotes geschrieben. Bekannte Wörter sind neben dem Objekt-Titel, alle Objekt-Attribute, Custom-Attribute, die Konstanten der Icinga-Instanz und eine in icinga2::params::globals definierte Liste.
apply Service "ssh" to Host { import "generic-service" check_command = "ssh" assign where (host.address || host.address6) && host.vars.os == "Linux" }
Um nun via Puppet auch die folgende Konfiguration modellieren zu können,
apply Service for (fs => config in host.vars.disks) to Host { import "generic-service" check_command = "disk" vars = vars + config }
Hierzu setzt man den Parameters apply auf einen String, der dem Zuweisungsteil einer Icinga-Foreach-Schleife für Services entspricht. Wichtig hier zu beachten ist, das fs und config nun auch bekannte Wörter sind und nicht gequotet werden. Nähme man anstatt fs z.B. disk, hätte das zur Folge, das die Zeile check_command, mit disk ohne Quotes geschrieben wird. Damit ist dann aber leider die Konfiguration nicht korrekt, die Validierung schlägt fehl und ein Neustart von Icinga wird nicht ausgeführt.
::icinga2::object::service { 'disk': target => '/etc/icinga2/example.d/services.conf', apply => 'fs => config in host.vars.disks', import => [ 'generic-service' ], check_command => 'disk', vars => 'vars + config', }
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