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NETWAYS Blog

„Erzähl doch mal,..!“

6 Fragen an unsere Kollegin Natalie und was sie im Marketing erwarten wird

Bei manchen Azubis ist es üblich, sich mit einzelnen Bereichen eines Unternehmens vertraut zu machen und überall Eindrücke zu gewinnen: hier bei NETWAYS können sie beispielsweise von KollegInnen im Sales, Finance & Administration, Events & Trainings, etc. Neues dazu lernen – und auch im Marketing! Daher dürfen wir seit Freitag die liebe Natalie herzlich in unserem Team begrüßen! In den nächsten Wochen werden wir sie in unsere Arbeit einbinden, zeigen, wie was läuft und freuen uns sehr auf Natalie’s kreative Impulse und ihre tolle Persönlichkeit!

Wir haben uns es natürlich nicht nehmen lassen, Natalie ein paar Fragen zu stellen, um sie besser kennenzulernen! Lest selbst, wie es ist, als Azubi bei NETWAYS in die verschiedenen Abteilungen einzutauchen.

 

Natalie, hast Du bereits bestimmte Vorstellungen, was Du gerne während Deiner Zeit in unserem Marketing-Team lernen möchtest? Julia, zum Beispiel, ist federführend für‘s Texten verantwortlich; Keya kümmert sich um alles grafische und ich um Social Media und Performance Marketing. Pamela behält den Überblick über das Ganze, koordiniert unsere Kapazitäten und „kämpft sich tagtäglich mit einer Machete durch den NETWAYS-Dschungel!“

Hallo Jessica, ich freue mich sehr darüber, ein Teil von der Marketing Abteilung sein zu dürfen. Gerne würde ich mehr über die Social Media Welt und Performance Marketing erfahren, lernen, wie man Grafiken und Videos bearbeitet und die Sprache des Marketing Universums kennenlernen.

 

Wie kannst Du Dich im Marketing Team am besten einbringen? Hast Du bereits Erfahrungen im Marketing sammeln können?

Als ich in der Sales Abteilung war, habe ich neben meiner Hauptaufgabe, mich um den Hardware Shop zu kümmern, auch ein wenig Erfahrung im Online Marketing Bereich sammeln können. Dort habe ich mich ein wenig um den Twitter Content und um Blogposts kümmern dürfen.

 

NETWAYS bietet ja einige Tech-Events an, wie zum Beispiel stackconf oder OSMC – bei welchen Konferenzen warst Du schon dabei?

Letztes Jahr habe ich bereits einen Teil der OSMC mitbekommen, leider war ich aber an zwei der Tage in der Berufsschule. Dieses Jahr haben leider kaum Konferenzen stattgefunden, wegen der aktuellen Covid19-Situation auf der Welt. Allerdings wurde die stackconf 2020 online gehalten, was gerade für diejenigen auch perfekt war, die von zu Hause aus teilnehmen wollten.

 

Wo liegen Deine Stärken, Deiner Meinung nach?

Da ich ein ruhiger und ausgeglichener Mensch bin, kann ich gut mit Stress umgehen. Außerdem würde ich sagen, dass ich teamfähig bin, da ich in einer Großfamilie mit 5 Geschwistern aufgewachsen bin.

 

Wie war Dein erster Eindruck von NETWAYS? Also vom Bewerbungsgespräch bis zur Einführungswoche bis hin zum heutigen Tag, 1 Jahr später.

Ich hatte mein Bewerbungsgespräch bereits im Dezember, bevor ich meine Ausbildung hier gestartet habe. Mein erster Eindruck von der Firma war sehr positiv! Das Bewerbungsgespräch war sehr nett und locker, was die Atmosphäre, die hier in der Firma herrscht, sehr gut widerspiegelt. Direkt nachdem ich den Vertrag unterschrieben hatte, wurde mir gesagt, dass bei NETWAYS jeder per Du ist, was auf Anhieb die Leute sympathischer gemacht hat.

 

Wir würden gerne Deinen Schreibtisch sehen! Zeig uns mal, was Du alles hast und wieso Dein Schreibtisch so aussieht, wie er aussieht.

Ich denke, mein Arbeitsplatz wird ähnlich aussehen, wie der von vielen anderen. Aber da ein Bild bekanntlich mehr sagt als 1000 Worte, lass‘ ich das Bild einfach für mich sprechen:

 

 

Sehr cool! Natalie – danke Dir für das nette Interview und nochmals: willkommen im Marketing-Team!

Wenn auch Du Interesse an einer Stelle bei NETWAYS hast, dann schau Dir gerne unsere offenen Stellen an! Wir freuen uns auf Dich!

Von Problemen, Arschengeln und Lösungen

In den letzten Wochen und Monaten sind viele Veränderungen eingetreten. Die Welt hat sich gefühlt entschleunigt. Freunde und Bekannte haben mir berichtet, ihnen ginge es schon seit Langem nicht mehr so gut, wären so entspannt wie lange nicht mehr. Man hätte Zeit, Angefangenes fertigzustellen, Neues auszuprobieren, einfach mal nichts zu tun oder in sich zu gehen und nachzudenken. Ein paar Freunde haben erzählt, dass sie in der Homeoffice-Zeit während Corona erkannt haben, dass sie in ihrem Job nicht glücklich sind. Die Aufgaben seien nicht interessant, die Vorgesetzten reiben sie auf, unter den Kollegen gibt es mehr Streit und Neid statt Harmonie… Die Gründe sind vielfältig. Im Folgenden erzähle ich euch, was ich aus diesen Gesprächen für mich mitgenommen habe.

Wir arbeiten durchschnittlich 40 Jahre unseres Lebens – die einen etwas mehr, die anderen etwas weniger – und verdienen dabei laut Statistik etwa 2,5 Mio. Euro. Wir scheinen irgendwann nicht mehr zu hinterfragen, warum wir tun, was wir tun, und einigen kommt es so vor, als bekämen sie in monatlichen Raten Schmerzensgeld ausbezahlt. Denkt man mal darüber nach, würde bestimmt niemand einwilligen, sich ein (Arbeits-)Leben lang dafür bezahlen zu lassen, Dinge zu tun, die er eigentlich gar nicht will.

Seit Corona sollte uns klar geworden sein, was die zwei wichtigsten Dinge im Leben sind. An erster Stelle: unsere Gesundheit. Ein indisches Sprichwort besagt „Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen“. Das zweitwichtigste ist unsere Zeit. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt die Lebenserwartung ca. bei 83,9 Jahren, wobei Frauen ca. 4,7 Jahre länger leben als Männer. Die Frage ist doch: Was fangen wir mit unserer zur Verfügung stehenden Zeit an?

 

„Um wirklich erfolgreich zu sein, muss man nicht gegen die anderen, sondern gegen sich selbst antreten.“ – Carl Lewis

Im Prinzip sind es drei Fragen, die man sich mindestens einmal gestellt haben sollte:

Erste Frage: Was mache ich gerne?
Das haben wir früher, als wir klein waren, alle intuitiv gewusst. Je älter wir werden, desto mehr tendieren wir dazu, diese Dinge zu „vergessen“. Wir haben gelernt, uns anzupassen, nicht aufzufallen, einer gesellschaftlichen Norm zu entsprechen. Leider können dabei auch Talente und Fähigkeiten unentdeckt versiegen, die einen Menschen einzigartig und besonders machen. Das kann zum Beispiel sein kreativ zu sein, Dinge verschönern, mit Menschen kommunizieren, Menschen helfen, etwas organisieren. Was in Deinem Beruf tust Du wirklich gerne? Natürlich macht in einem Beruf nie immer alles Spaß, aber wieviel Prozent von dem, was Du tust, tust Du auch wirklich gerne?

Zweite Frage: Was kann ich gut?
Bitte nicht verwechseln mit Frage eins. Viele meinen, dass das, was sie gerne machen, sie auch gut können. Das ist oft der Fall, muss aber nicht sein. Ich zum Beispiel singe gerne, aber nicht gut… Andersherum geht das natürlich auch: Man kann gut in etwas sein, es aber nicht gerne machen. Vielleicht hilft es, an dieser Stelle Eltern, Geschwister oder auch gute Freunde zu fragen, wenn man selbst nicht weiterkommt.

Dritte und wahrscheinlich die wichtigste Frage: Was will ich?
Wenn man Leute fragt, was sie privat oder beruflich vom Leben wollen, können nur wenige diese Frage beantworten. Dagegen können sie Tausende Dinge aufzählen, die sie nicht wollen. Was willst Du wirklich? Dabei können die Antworten ganz unterschiedlich ausfallen. Für den einen bedeutet Erfolg, eine teure Uhr zu tragen oder ein luxuriöses Auto zu fahren, der andere möchte mittags nach Hause gehen und mit der Familie Mittagessen oder im Büro duschen können.

 

Wenn man sich diese drei Fragen als drei sich überschneidende Kreise vorstellt, dann ergibt sich daraus eine Schnittmenge. Den Inhalt dieser Schnittmenge gilt es herauszufinden. Über dieses Thema haben sich schon viele Leute Gedanken gemacht, deswegen gibt es dafür auch viele unterschiedliche Bezeichnungen: innere Ausrichtung, personal value proposition, core value, Wertezentrale, the overarching purpose… Wenn jemand herausfindet, dass er gerne Menschen hilft, dann wäre zum Beispiel Nachhilfelehrer oder auch der Arztberuf naheliegend.

Wenn wir das einmal herausgefunden haben, dann geht es los – meist mit Problemen. Dann kommen ganz viele „Gründe“ oder auch Glaubenssätze, die man uns früher eingeredet hat, warum wir etwas doch nicht können. Bei Problemen ist es oft der erste Schritt zu reflektieren, was das Problem mit uns selbst zu tun hat. Wichtig ist zu erkennen, dass wir nicht auf Dinge oder Situationen an sich reagieren. Wir reagieren auf die Bedeutung, die wir einer Sache zusprechen. Haben wir ein Problem mit jemandem, so spiegelt das vielmehr unser eigenes Problem wider als das der anderen Person. Ein liebevoll gemeinter Ausdruck dafür ist zum Beispiel „Arschengel“. Jeder von uns hat ganz sicher seinen ein oder anderen ganz persönlichen Arschengel. Personen, von denen wir meinen, dass diese gemein, ungerecht, einfach arschig zu uns sind, uns aber durch unsere eigene Reaktion lediglich den Spiegel vorhalten, weil uns an uns selber etwas stört. Wir mögen diese Leute nicht, aber sie helfen uns, unsere eigenen Schwachpunkte aufzudecken.

 

Wie lösen wir das Problem? Im Prinzip gibt es vier Möglichkeiten, damit umzugehen:

Variante 1) Wir akzeptieren es!
Wir sagen „ja!“ zur Situation, wir nehmen sie an und haben dadurch kein Problem mehr. Problem gelöst. So einfach ist es leider nicht immer.

Variante 2) Wir akzeptieren es nicht, leben aber damit.
Diese Variante ist nicht unbedingt zu empfehlen, da sehr viel Energie aufgewendet werden muss, sich tagtäglich mit etwas zu beschäftigen, mit dem man nicht einverstanden ist. Das kann nur eine kurzfristige Lösung sein, ohne selber dabei Schaden zu nehmen, krank zu werden oder in Richtung Burnout abzurutschen.

Variante 3) Wir müssen eine Lösung finden.
Das klappt nicht immer auf das erste Mal und manchmal ist es ein langwieriger Prozess, damit alle beteiligten Parteien die Lösung akzeptieren können. Wenn das auch nicht funktioniert, wenn wir bereits des Öfteren versucht haben, eine Lösung zu finden, gibt es immer noch…

Variante 4) „Adios Amigos!“
Das sollte allerdings die letzte wahrzunehmende Variante sein, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind. Eine Kündigung/Trennung ist eine finale Angelegenheit und kann wohl nur in den seltensten Fällen rückabgewickelt werden.

 

Ein paar Beispiele:

  • Dich stört im Unternehmen, dass keine Pausenräume vorhanden sind? – Dann hast Du vier Möglichkeiten, um darauf zu reagieren.
  • Dich stört, dass der Chef keine gute Führungskraft ist? – Dann hast Du vier Möglichkeiten.
  • Dich stört, dass Dein Partner nachts schnarcht? – Vier Möglichkeiten…

 

Das Prinzip kann man auf die meisten Probleme anwenden, beruflich wie auch privat. Entscheidend ist dabei das eigene Mindset, die innere Einstellung zum Problem. Wenn man ein Problem überhaupt nicht lösen möchte, sondern lieber seine Energie investieren (oder verschwenden) möchte, zu schimpfen, sich aufzuregen, zu prokrastinieren, um dem eigentlichen Problem aus dem Weg zu gehen, helfen die vier aufgezeigten Varianten natürlich nicht weiter.

Meine Freunde haben ihre Probleme inzwischen alle erfolgreich gelöst – zum einen akzeptiert, dass man nun einen längeren Arbeitsweg hat, zum anderen mittels Kommunikation eine Lösung mit den Kollegen gefunden und als drittes sich entschlossen, die Situation nicht zu akzeptieren und nach gescheiterten Lösungsversuchen die Kündigung einzureichen.

Tut, was ihr wollt, aber seid glücklich dabei! Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu genießen!

Quick Tip: Vorschaubilder in sozialen Medien

Bilder ziehen in sozialen Medien in der Regel mehr Aufmerksamkeit auf sich als reiner Text. Um das zu unterstützen wird üblicherweise auf Facebook, Twitter und Co. zu jedem geteilten Link eine passende Vorschau generiert. Auf einer verlinkten Seite befinden sich in aller Regel aber mehr als ein Bild. Woher wissen die Betreiber von Facebook und Twitter jetzt also welches für die Vorschau verwendet werden soll? Und welche Größe müsste das Bild haben damit die Vorschau auch gut aussieht?

Meta Tags

Über so genannte HTML <meta> Tags kann ziemlich genau definiert werden was in der Vorschau genau angezeigt werden soll. Bei Twitter zum Beispiel könnten diese so aussehen:

<meta name="twitter:title" content="IcingaConf 2020">
<meta name="twitter:description" content="International Icinga Conference in Amsterdam">
<meta name="twitter:image" content="https://icingaconf.com/wp-content/uploads/2020/02/icingaconf-featured.png>
<meta name="twitter:card" content="summary_large_image">

Facebook geht einen anderen Weg und unterstütz den Open Graph Standard. In diesem ist genau definiert wie derartige Tags verwendet werden, so dass nicht jede Platform ihre eigenen erfinden muss.

<meta property="og:title" content="IcingaConf 2020">
<meta property="og:description" content="International Icinga Conference in Amsterdam">
<meta property="og:image" content="https://icingaconf.com/wp-content/uploads/2020/02/icingaconf-featured.png">
<meta property="og:url" content="https://icingaconf.com/">

Bildgröße

Wenigstens aber bei der Bildgröße sind sich Facebook und Twitter einig, beide können mit der gleichen Bildgröße gut umgehen.

Dabei gilt: Die korrekte Proportion ist 1.92:1. Das ist sehr nahe an 2:1, was einfacher wäre.

Zur Bildgröße sagt Facebook folgendes:

Use images that are at least 1200 x 630 pixels for the best display on high resolution devices. At the minimum, you should use images that are 600 x 315 pixels to display link page posts with larger images. If your image is smaller than 600 x 315 px, it will still display in the link page post, but the size will be much smaller.

Für Twitter kann man sich diese Vorschau auch ansehen ohne etwas zu posten (nur eingeloggt möglich): Twitter Card validator

Facebook geht noch einen Schritt weiter und bietet ein ganzes Debugging Tool an: Facebook Sharing Debugger

Zusammengefasst

Natürlich kann man sich hier auch stark verausgaben. Es gibt unzählige Regeln wie groß und in welcher Proportion Bilder sein sollten um auf bestimmten Geräten bestmöglich dargestellt zu werden. Beachtet man aber die genannten Punkte, wird es zu einem grundsätzlich guten Ergebnis führen. Systeme wie WordPress unterstützen das auch über diverse Plugins.

Zum nachlesen weiterer Details empfehle ich folgende zwei Blogposts von Louise Myers:

Blerim Sheqa
Blerim Sheqa
COO

Blerim ist seit 2013 bei NETWAYS und seitdem schon viel in der Firma rum gekommen. Neben dem Support und diversen internen Projekten hat er auch im Team Infrastruktur tatkräftig mitgewirkt. Hin und wieder lässt er sich auch den ein oder anderen Consulting Termin nicht entgehen. Inzwischen ist Blerim als COO für Icinga tätig und kümmert sich dort um die organisatorische Leitung.

Marketing-Psychologie: Wie die Confirmation Bias unseren Verstand ausschaltet

Sicherlich kennt das jeder von uns: ein schlechter Tag, an dem die negativen Eindrücke überwiegen. Der Lieblingssportverein kriegt schon seit längerer Zeit die Kurve nicht (obwohl er vielleicht sogar das letzte Spiel gewonnen hat), der Kaffee ist überteuert und schmeckt dafür nicht einmal und in den Nachrichten laufen nur noch Meldungen über die Flüchtlingskrise… Der Tag hat noch nicht einmal richtig angefangen und man ist schon gestresst und mies gelaunt. Muss das so sein oder kann man diese „Negativserie“ unterbrechen? Wissenschaftler sind sich einig, dass es sich bei den beschriebenen Ereignissen meist nur um selektive Wahrnehmung handelt. Ein typischer Wahrnehmungsfehler ist das „Confirmation Bias“.

„Confirmation bias“ bezeichnet in der Kognitionspsychologie die Neigung von Menschen, Informationen so auszuwählen, zu suchen und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen bestätigen. Dabei werden Informationen ausgeblendet, die eigene Erwartungen widerlegen könnten, so dass man einer Selbsttäuschung oder einem Selbstbetrug erliegt. Dieser Confirmation Bias bewirkt etwa bei Entscheidungen, dass man nur nach jenen Gründen sucht, die die eigene Entscheidung bestätigen. (Quelle)

Der menschliche Verstand lernt aus den gemachten Erfahrungen und passt unsere Wahrnehmung und Denkweise entsprechend an – allerdings geschieht das rein subjektiv. Die objektive Bewertung eines Sachverhalts wird dabei stark getrübt oder gänzlich ausgeblendet. Experten nehmen an, dass das Confirmation Bias in vielen Bereichen der Kognition auftritt: Wahrnehmung, Erinnerung, Interpretation und die Anwendung von Suchstrategien können davon betroffen sein.

 

Experimente zur Confirmation Bias nach Peter Wason

Peter Wason wird zugesprochen, sich in den 1960er-Jahren als erster Wissenschaftler ausgiebig mit dem Thema Wahrnehmungsverzerrung beschäftigt zu haben. Er stellte die These auf, dass Menschen nur das wahrnehmen und interpretieren, was ihren Vorannahmen entspreche. Um seine These zu testen, entwickelte er mehrere Gedankenexperimente.

An einem Experiment sollten Versuchspersonen anhand einer Dreierfolge von Zahlen eine Regel erkennen, die auf die angegebene Zahlenfolge zutrifft. Beispiel: 2-4-6. Die Personen sollten weitere Zahlenkombinationen angeben, auf die die Regel zutrifft. Zahlenkombinationen, die genannt wurden, sind beispielsweise 8-10-12 oder 20-30-40. Diese Zahlenreihen waren korrekt.

Aber wie lautete die konkrete Regel? Die meisten Teilnehmer des Experiments haben angegeben, die Regel lautete, gerade Zahlen in aufsteigender Reihenfolge zu nennen. Die tatsächliche Aufgabe war es, beliebige Zahlen mit aufsteigenden Werten anzugeben.

Das Resultat aus dem Experiment war, dass die Versuchspersonen übergeneralisiert haben. Die eingangs genannte Zahlenreihe hat dazu verleitet, eine zu eng gefasste Regel zu entwickeln. Aus dieser Vorannahme folgte, dass nur ein Bruchteil aller möglichen Kombinationen als korrekt betrachtet worden ist. Wason hat somit gezeigt, dass Menschen nicht alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, um ihre eigenen Hypothesen ausreichend zu testen. Sobald eine funktionierende Lösung gefunden worden ist, gibt man sich mit dieser zufrieden und stellt diese auch nicht mehr infrage. Das bedeutet, dass wir uns schnell zu bestimmten Schlussfolgerungen hinreißen lassen beziehungsweise uns von Überzeugungen beeinflussen lassen, auch wenn diese objektiv falsch sind.

 

Social Media: unsere alltägliche Confirmation Bias

Eine permanente Quelle für Confirmation Bias sind etwa Facebook, Twitter und andere Meinungsverteilungssysteme. Die Algorithmen der sozialen Netzwerke erfassen jeden einzelnen Klick und verknüpfen die Suchanfragen miteinander. Die ausgespielten Ergebnisse sind dem vorherigen analysierten Verhalten angepasst, so dass sich die eigene Meinung weiter und weiter bestärkt.

User bekommen aufgrund der Algorithmen vorwiegend nur solche Nachrichten angezeigt, die ihre Meinung und Interessen widerspiegeln. Wenn jemand die Meinung vertritt, dass die Kriminalität durch Flüchtlinge gestiegen sei, dann wird diesem User vermehrt Polizeimeldungen zu Einbrüchen und Flüchtlingskriminalität angezeigt.

Zudem beteiligen sich Vertreter einer vorgefertigten Meinung an Gruppen und Diskussionen, die genau diese Ansichten bestätigen oder folgen anderen Menschen, mit denen sie konform sind. Das bedeutet: Wir schaffen uns selbst ein Umfeld, in dem unsere Erwartungen ganz automatisch immer wieder bestätigt werden.

Die fatale Folge: Wir berauben uns der Fähigkeit des kritischen Denkens und Hinterfragens!

 

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? Wege aus der Confirmation Bias

Die grundsätzliche Frage lautet: Warum unterliegen wir dem Confirmation Bias überhaupt? Vermutlich zeichnen mehrere psychologische Ursachen für das Phänomen verantwortlich:

  • Flucht in ein sicheres und bestätigendes Umfeld/Komfortzone
  • Vermeidungsstrategie, selbst Unrecht zu haben
  • Vermeidung von Konflikten
  • Vermeidung, sich mit unbequemen Themen auseinandersetzen zu müssen

Um seine eigene Gedankenwelt zu analysieren und dem Selbstbetrug zu entgehen, eignen sich folgende Ansätze:

  • sich einer möglichen gedanklichen Verzerrung bewusst machen
  • andere Möglichkeiten in Betracht ziehen
  • offen sein für andere Meinungen
  • regelmäßig über den eigenen Tellerrand schauen
  • sich mit neuen unbekannten Themen befassen, die neue Denkweisen erfordern

Seit jeher ist die menschliche Wahrnehmung von dem geprägt, was wir wissen und erlebt haben. Unser kognitives System produziert entsprechend angepasste Lösungsansätze, weil wir diese oder jene Situation so oder so ähnlich schon einmal durchlebt haben. Gerade im Kontext der modernen Medien besteht die Gefahr, dass sich unsere Wahrnehmung der Realität verzerrt, da wir nur noch zu sehen bekommen, was wir ohnehin schon wissen oder sehen wollen, was unsere Meinung wiederum bestätigt und festigt.

Doch unser Verstand ist nicht im Confirmation Bias gefangen, sondern auch nach Jahrtausenden der Anpassung (vom Säbelzahntiger bis zur heißen Herdplatte) lern- und anpassungsfähig und kann sich auf neue Szenarien einstellen. Aber: Wir müssen das aktiv zulassen. Bevor man also das nächste Mal in einem Meeting starr auf seiner Meinung beharrt und nicht von seinen Gewohnheiten abrücken will, lohnt es sich vielleicht, einmal mehr zuzuhören, den Standpunkt des anderen anzunehmen und durchzudenken, um gemeinsam eine Lösung zu entwickeln, mit der alle zufrieden sein können.