Diese Woche fand wieder die Open Source Monitoring Conference statt, ich war zum zweiten mal dabei. Und diesmal mehr als Teilnehmer als als helfende Hand, so konnte ich mir knapp die Hälfte aller Vorträge anhören. Für viel mehr hätte ich mich teilen oder durch die Zeit reisen müssen, die Vorträge werden aber ab kommende Woche im Archiv zum anschauen und herunterladen erhältlich sein. Bei meinem ersten Besuch letzten Jahres war ich gerade einen Monat bei NETWAYS und hatte nicht viel Ahnung von Monitoring, Graphing und co, das hat sich aber geändert und ich konnte allen Vorträgen folgen.
Da meine Kollegen schon seit Montag fleißig über die Veranstaltung, Abendveranstaltung und Vorträge bloggen habe ich mir zwei Vorträge herausgesucht die mir besonders gefallen haben und über die ich ausführlicher berichten möchte.
Prometheus: A Next-Generation Monitoring System – Fabian Reinhartz
Prometheus ist ein Monitoring System aus dem Hause Google und soundcloud das ich seit Juni verfolge als ich einen Vortrag dazu auf der letzten GPN gesehen habe. Prometheus unterscheidet sich von Icinga in dem das es metrikbasiertes symptom-based Monitoring betreibt (im Gegensatz zu Icingas zustandsorientierten cause-based Vorgehen), dafür bring es ein paar sehr schöne Features mit sich wie eingebaute Dashboards die mit vorberechneten Daten gefüttert werden können, einem alertmanager der mit sogenannten rules, welche sehr komplex und mächtig werden können, gesteuert werden kann. Das ganze funktioniert sogar ganz ohne Abhängigkeiten, eine Leistung die die Sprache Go ermöglicht.
Nach dem Vortragen der Fakten wechselte Fabian Reinartz in die Konsole und setzte schnelle ein Demo System auf. Falls das jemand ausprobieren will: Es gibt Docker Container
Testing in Production – Devdas Bhagat
Go ahead, deploy to production! It’s just a testing environment anyways.
Mit diesem Zitat fasste Devdas Bhagat am Ende seinen Vortrag zusammen. Hier erwähne ich gleich dass der Referent aus dem E-Commerce Bereich kommt und man diese Philosophie bitte nicht in Sicherheitskritischen Designs einsetzen sollte, etwa Brücken, Raketen oder Kaffeemaschinen.
Die Idee dahinter ist anstatt lange herumzuüberlegen und dann Entscheidungen zu treffen einfach alle Alternativen in der realen Welt zu testen und dann anhand von Kunden Reaktionen die erfolgreichste auszuwählen. Dabei greift Devdas eine ungern gehörte Wahrheit auf: Kein System kann perfekt sein, vor allem nicht wenn es mit Menschen in Kontakt kommt. Daher eröffnete er auch das Credo:
Good enough is good enough
Das treibt jeden Perfektionisten die Schweißperlen auf die Stirn, aber Tautologien sind nun mal immer wahr. Leider ging er mir in seinem Vortrag zu wenig auf Details ein: Wie sammle ich die Metriken? Was für Programmierer brauche ich die sich trauen „einfach mal zu machen“? Damit war ich auch nicht der einzige und es gab eine sehr interessante und fröhliche Fragerunde nach dem Vortrag so dass alle ohne Unklarheiten in die Pause gehen konnten.
So bleibt mir noch zu sagen das ich mich auf die OSMC nächstes Jahr schon freue, hoffentlich wieder mit vielen interessanten Vorträgen.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks