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NETWAYS Blog

Wireguard mit dynamischen DNS Namen

Seit einiger Zeit bin ich großer Fan von Wireguard als VPN Lösung um meine Server und Notebooks zu verbinden. Auch Patrick hatte schon mal über DNS Privacy mit Wireguard geschrieben.

Dabei ist mir ein kleines Problem begegnet, Wireguard hat kein automatisches Handling wenn sich Endpoint Adressen über DNS ändern. In meinem Fall verbinde ich:

  • Server im Rechenzentrum mit fester IP Adresse
  • Notebook irgendwo unterwegs, muss sich zu allen anderen Verbinden
  • Server zuhause, Verbindung nur über DynDNS möglich

Auf dem Bild kann man in etwa die aufgebauten Verbindungen erkennen, nun besteht das Hauptproblem darin, dass der Server zuhause nur über die Auflösung des dynamischen DNS Namens erreichbar ist. Wireguard löst DNS Namen nur beim laden der Konfiguration auf. Sollte sich die IP Adresse ändern funktioniert die Verbindung nicht mehr.

Ein Beispiel meiner Konfiguration:

[Interface]
# Notebook
Address = 10.99.0.3/24
PrivateKey = BASE64
ListenPort = 51820

[Peer]
# Server at home
PublicKey = BASE64
AllowedIPs = 10.99.0.1/32
Endpoint = home.example.com:51820

[Peer]
# hosted VM
PublicKey = BASE64
AllowedIPs = 10.99.0.2/32
Endpoint = server.example.com:51820

#[Peer]
## Notebook Entry on other nodes
#PublicKey = BASE64
#AllowedIPs = 10.99.0.3/32
## No endpoint defined for this peer

Nachdem Wireguard noch keine eingebaute Lösung dafür hat, braucht man ein Script, welches DNS Namen neu auflöst und dann anwendet. Ich verwende das Beispielskript reresolve-dns.sh aus den contrib Skripten.

Die Installation ist relativ einfach:

curl -LsS -o /usr/local/bin/wireguard-reresolve-dns https://github.com/WireGuard/wireguard-tools/raw/master/contrib/reresolve-dns/reresolve-dns.sh
chmod 0755 /usr/local/bin/wireguard-reresolve-dns

Im Anschluss kann das Skript manuell oder per Cron (als root) ausgeführt werden:

wireguard-reresolve-dns wg0

Oder was ich bevorzuge, als Systemd Service und Timer wie folgt.

/etc/systemd/system/wireguard-reresolve-dns.service

[Unit]
Description=Wireguard Re-Resolve DNS of endpoints

[Service]
Type=oneshot
ExecStart=/usr/local/bin/wireguard-reresolve-dns wg0

/etc/systemd/system/wireguard-reresolve-dns.timer

[Unit]
Description=Runs Wireguard Re-Resolve DNS every 5 Minutes

[Timer]
OnUnitActiveSec=300s
OnActiveSec=300s

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Anschließend muss man den Timer nur aktivieren und kann den Status des Service jederzeit checken:

# systemctl daemon-reload
# systemctl enable wireguard-reresolve-dns.timer
# systemctl status wireguard-reresolve-dns.timer
* wireguard-reresolve-dns.timer - Runs Wireguard Re-Resolve DNS every 5 Minutes
Loaded: loaded (/etc/systemd/system/wireguard-reresolve-dns.timer; enabled; vendor preset: enabled)
Active: active (waiting) since Thu 2021-12-30 15:40:09 CET; 6 days ago
Trigger: Wed 2022-01-05 15:50:48 CET; 3min 1s left
Triggers: * wireguard-reresolve-dns.service

Dec 30 15:40:09 notebook systemd[1]: Started Runs Wireguard Re-Resolve DNS every 5 Minutes.

# systemctl status wireguard-reresolve-dns.service
* wireguard-reresolve-dns.service - Wireguard Re-Resolve DNS of endpoints
Loaded: loaded (/etc/systemd/system/wireguard-reresolve-dns.service; static)
Active: inactive (dead) since Wed 2022-01-05 15:45:48 CET; 2min 1s ago
TriggeredBy: * wireguard-reresolve-dns.timer
Process: 3600033 ExecStart=/usr/local/bin/wireguard-reresolve-dns wg0 (code=exited, status=0/SUCCESS)
Main PID: 3600033 (code=exited, status=0/SUCCESS)
CPU: 17ms

Jan 05 15:45:48 notebook systemd[1]: Starting Wireguard Re-Resolve DNS of endpoints...
Jan 05 15:45:48 notebook systemd[1]: wireguard-reresolve-dns.service: Succeeded.
Jan 05 15:45:48 notebook systemd[1]: Finished Wireguard Re-Resolve DNS of endpoints.

Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren.

Wer gerne automatisiert, dem kann ich die Ansible Rolle von githubixx empfehlen, so spart man sich das müssige Erstellen und Verteilen von Keys. Leider habe ich noch keine fertige Rolle für reresolve DNS. 😉️

Nur Vim ist nicht genug!

Alle, die mal ein Problem mit Linux hatten, werden das vermutlich kennen: Du suchst online nach deinem Problem, stößt auf einige Befehle, bearbeitest eine Konfigurationsdatei und dann passiert es – Du bist in Vim gefangen!

Der Erstkontakt mit Vim kann durchaus von Frust geprägt sein, aber das muss nicht auf Dauer so sein. Stattdessen könntest Du Dich mit Vim anfreunden und seine Vorzüge genießen. Wenn Du nach fünf Jahren mit Vim ca. drei Prozent der Möglichkeiten kennengelernt hast – oder das zumindest glaubst – kannst Du aber auch noch tiefer abtauchen.

Hier kommen sog. “Vim-likes” in’s Spiel.
Ein paar Kandidaten, die ich interessant finde, möchte ich Dir nicht vorenthalten.

 

Zathura

Bei Zathura handelt es sich um einen PDF Reader (ohne Bearbeitungsfunktion), der sich vim-ähnlich steuern lässt. Die bekannten Bewegungstasten h, j, k, und l bewegen die Ansicht nach links, unten, oben bzw. rechts. Auch gg und G erfüllen ihre bekannte Funktion. Wenn Du Dich auf das Lesen konzentrieren willst und Du die Maus aus Deinem Leben verbannen möchtest, dann ist Zathura ein guter erster Schritt!
Hier sind noch ein paar Tastenbefehle, um Dich auf Deinen Weg zu schicken:

o       → Dokument öffnen
J       → Nächste Seite
K       → Vorige Seite
H       → Anfang der aktuellen Seite
L       → Ende der aktuellen Seite
a       → Ansicht an Fensterhöhe anpassen
s       → Ansicht an Fensterbreite anpassen
/       → Textsuche
+, -, = → Zoom vergrößern, verkleinern, zurücksetzen

Vifm

Mit Vim ist es möglich, viele ähnliche Änderungen gleichzeitig vorzunehmen, wie etwa das Anfügen eines Ausrufezeichens, um jeder Zeile eines Dokuments mehr Ausdruck zu verleihen. Wenn Du Vims Fähigkeit zur Massenbearbeitung tatsächlich einmal gebraucht hast, möchtest Du sie sicher nicht mehr missen. Wäre es da nicht wundervoll, wenn Du das auch auf andere Bereiche ausweiten könntest?

Vifm ist ein Terminal-Dateimanager, der das Gefühl von Vim perfekt einfängt und eine Zwischenstufe zwischen Kommandozeilenbefehlen und einem grafischen Dateimanager darstellt.

Hier lassen sich Dateien verschieben, kopieren und löschen. Du kannst sie allerdings auch umbenennen. Spätestens jetzt wird die Markierfunktion sehr nützlich. Mit ihr können mehrere Dateien auf dieselbe Art bearbeitet werden. Ob es sich dabei um das Kopieren, Verschieben, das Setzen von Berechtigungen oder um das Umbenennen handelt, spielt dabei keine Rolle.

Ein klassisches Beispiel für das Umbenennen wären Screenshots, die üblicherweise unter anderem die Aufnahmeuhrzeit im Dateinamen hinterlegen. So könntest Du bei allen Bildern eines Ordners gleiche Teile der Namen entfernen, Dateiendungen ergänzen oder ungeliebte Leerzeichen ersetzen.

Mit v kannst Du mehrere aufeinanderfolgende Dateien wählen und Deine Auswahl mit Enter bestätigen. Alternativ kannst Du mit t auch die aktuell angesteuerte Datei markieren.

Hast Du die relevanten Dateien markiert, kannst Du mit Shift+i die Dateinamen über einen Texteditor bearbeiten. Der Standard hierfür ist Vim. Damit schließt sich der Kreis zur Massenbearbeitung durch Vim.

Vifm bietet außerdem ein Vorschaufenster, das die Inhalte von Ordnern und Dateien darstellt. Einfache Textdateien kannst Du so bereits lesen. Ähnlich wie der Befehl “tree” zeigt diese Vorschau auch die Unterstruktur eines Ordners an. Welche Programme für diese Vorschau genutzt werden, kannst Du auch selbst in der Vifm-Konfigurationsdatei anpassen.

Wie auch Vim verfügt Vifm über zu viele Funktionen, um sie hier alle zu nennen. Im besten Fall probierst Du es einfach selbst aus. Das Vifm-cheat-sheet sollte dir für den Anfang genug Beistand leisten.

 

Vimb

Die Königsdiszipilin: Der Browser!
Ja, selbst das Werkzeug, das uns täglich begleitet und das wir wohl am meisten verwenden, ist nicht vor Vims Einfluss geschützt. Vimb ist genau das, was Du gerade erwartest. Dir ist es zu langweilig, Links mit der Maus anzuklicken? Dein Mausrad ist etwas dreckig und dreht sich daher beim Scrollen nicht richtig? Du denkst ohnehin nur noch in Vim-Bewegungen? Vimb ist Dein Browser!

Die Navigation läuft auch in Vimb über h, j, k und l. Strg+f und Strg+b scrollen je eine Seite runter bzw. hoch. Der Seitenanfang ist über gg, das Seitenende über G zu erreichen. Den Standardmodus kannst Du jederzeit über ESC auswählen. Mit Strg+o springst Du in der Historie eine Seite zurück, mit Strg+i eine vorwärts. gi platziert den Eingabezeiger in dem ersten möglichen Textfeld auf dem Bildschirm und aktiviert den Eingabemodus.

Damit kannst Du bereits einen Suchbegriff in eine Suchmaschine eingeben.
Doch bei einer solchen Suchmaschine musst Du erst einmal landen. o lässt Dich eine URL eingeben, die Du aufrufen möchtest. O wiederum ermöglicht das gleiche, fügt aber gleichzeitig die aktuelle URL ein, um diese zu bearbeiten.

Doch wie geht das Klicken denn nun ohne Maus? f ist dein Freund. Diese Taste zeigt Dir klickbare Elemente auf der Seite an und nummeriert sie. Anschließend kannst Du noch Text eingeben, um die Suche einzuschränken, die angezeigte Nummer eingeben und so z.B. von diesem Blog aus zu unseren Events gelangen. Alternativ zu den Nummern funktioniert auch Tab gefolgt von der Eingabetaste.

Möchtest Du ein etwas konventionelleres Erlebnis, kannst Du auch Strg+z drücken. Dann wird nur noch ESC von Vimb verarbeitet (stoppt diesen Modus). Die restlichen Tasten tun dann das, wofür die entsprechende Seite sie vorgesehen hat.

Vimb ist anfänglich sicherlich ungewohnt, aber es versucht schließlich auch, etwas anderes zu sein. Dieses Ziel ist definitiv erreicht. Übrigens kann die Maus auch in Vimb genutzt werden. Du musst Dich also nicht gänzlich auf Deine Tastatur verlassen 😉.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es wohl nicht ohne Grund so viele “Vim-likes” gibt. Der Ansatz von Vi(m) hat sich bewehrt und deshalb ist es keine Überraschung, dass dieser Ansatz immer wieder in andere Anwendungen einfließt. Nicht jede dieser Anwendungen macht alle glücklich. Aber eine nette Spielerei sind sie allemal. Wenn Du also auch nur zehn Minuten mit einem “Vim-like” verbringst, hat sich dieser Blogeintrag aus meiner Sicht bereits gelohnt. Viel Spaß beim Entdecken!

Matthias Döhler
Matthias Döhler
Junior Consultant

Über ein paar Umwege ist Matthias nun endlich da gelandet, wo er sich wohl fühlt: in der IT! Bei NETWAYS hat er im September 2021 seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration im Bereich Professional Services begonnen. Wenn er sich zu Hause nicht auch noch mit Themen rund um Linux auseinandersetzt, sieht er sich leidenschaftlich gerne Horrorfilme und solche an, die man als "Trash" bezeichnen könnte. Je seltsamer, desto besser! Den üblichen Beschäftigungen wie Freunde treffen, Bars aufsuchen oder die Sonne im Freien genießen, geht er eben so nach wie pseudophilosophischen Fragen. Daneben spielt er außerdem wahnsinnig gerne Videospiele vergangener Generationen....

Homebrew – Der fehlende Paketmanager für macOS

Manche haben noch nie davon gehört, einige kennen ihn, und viele lieben ihn.

Zu Teenagerzeiten kannte ich nur Windows und dessen Umgang, wie man Software installiert und ebenfalls lästige Update-Hinweise beim Öffnen der Programme. Wie viele andere auch, begann ich meine Ausbildung mit einem Ubuntu auf meiner Workstation und lernte Linux Distributionen kennen und lieben. Einher ging die einfache Arte und Weiße an einer zentralen Stelle Software zu installieren, zu verwalten und auf dem neusten Stand zu halten. Zum Ende meiner Ausbildung bekam ich die Wahl eines neuen Notebooks und entschied mich für ein MacBook. Jedoch fand ich die manuelle Installation der Software und Pakete für die Kommandozeile sehr zeitaufwendig. Daraufhin empfahl mir ein damaliger Arbeitskollege Homebrew.

Homebrew ist eine in Ruby geschriebene, opensource Paketverwaltung für macOS, welche 2009 ursprünglich von Max Howell geschrieben wurde. Zur Unterstützung weiterer Pakete durch Beiträge anderer Nutzer wird GitHub verwendet. Modifikationen sind also schnell rückgängig gemacht und Änderungen lassen sich leicht umsetzen. Seit 2016 gibt es auch Linuxbrew, ein Homebrew-Fork für Linux, welcher seit 2019 fester Bestandteil von Homebrew geworden ist.

Die Installation ist genauso einfach wie die Bedienung:

$ /bin/bash -c "$(curl -fsSL "

Dabei erklärt dir das Skript was es macht und wartet auf deine Eingabe bevor es etwas ausführt.

Ein Paket oder eine Software installiert man folgendermaßen:

$ brew install git

Dabei spielt es keine Rolle, ob das Paket eine kommandozeilenbasierte Software ist oder eine grafische macOS Anwendung:

$ brew install google-chrome

Hierbei wird das erweiternde Projekt Homebrew Cask verwendet. Ob es für eine Software bereits ein Homebrew-Paket oder -Cask gibt lässt sich mittels Suche auf Kommandozeile herausfinden:

$ brew search google
==> Formulae
aws-google-auth                google-go                    google-sql-tool
google-authenticator-libpam    google-java-format           googler      
google-benchmark               google-sparsehash            googletest  
goose 

==> Casks
google-ads-editor              google-japanese-ime
google-analytics-opt-out       google-trends
google-assistant               google-web-designer
google-chat                    googleappengine
google-chat-electron           marshallofsound-google-play-music-player
google-chrome ✔                moefe-google-translate
google-cloud-sdk               homebrew/cask-versions/google-chrome-beta
google-drive                   homebrew/cask-versions/google-chrome-canary
google-drive-file-stream       homebrew/cask-versions/google-chrome-dev
google-earth-pro               homebrew/cask-versions/google-japanese-ime-dev
google-featured-photos

Falls es ein Paket noch nicht geben sollte, kann man es auch selbst erstellen:

$ brew create 
Created /usr/local/Homebrew/Library/Taps/homebrew/homebrew-core/Formula/bar.rb

oder

$ brew create --cask foo
Editing /usr/local/Homebrew/Library/Taps/homebrew/homebrew-cask/Casks/foo.rb

Alle, über Homebrew installierte, Software aktuell zu halten ist ebenso simpel, wie man es von anderen Unix/Linux Distributionen kennt:

$ brew update && brew upgrade

Das nur einmal für den Anfang.

Ausführliche Dokumentation und Informationen zu diesem Projekt findet man auf der Homepage oder auf Github:

Janina Vogel
Janina Vogel
Assistant Manager Consulting

Janina ist seit Dezember 2018 bei NETWAYS. Zunächst hat sie uns als Consultant unterstützt, seit Ende ihrer Elternzeit im September 2021 arbeitet sie im Bereich der technischen Planung. Besonders gefällt ihr, dass es in der IT nie langweilig wird und man immer wieder neu gefordert ist. Außerhalb der Arbeit geht sie ihrer Leidenschaft fürs Kochen und Backen nach.

Jitsi Meetings mit Jibri aufzeichen

Trotz scheinbar eintretender Entspannung bei der aktuellen Corona-Krise ist Videoconferencing nicht mehr wegzudenken. Sei es durch das Umdenken bei den Arbeitgebern zu Homeofficeregeleungen oder bei international gewachsenen Teams. Alle müssen irgendwie miteinander kommunizieren. Wir von NETWAYS setzen ja schon seit Beginn der Krise auf Jitsi und konnten damit auch viele Kunden überzeugen, datenschutzkonforme Videokonferenzlösungen einzusetzen.

Neben unserer Jitsi-App (JaaS), welche sich übrigens 30 Tage kostenfrei testen lässt und darüber hinaus auch schon Branding nach eigenen Bedürfnissen anbietet, bauen wir auch Jitsi-Lösungen nach Kundenwunsch. Seien es spezielle Anforderungen an besonders viele gleichzeitige Nutzer, ein komplett eigenes Branding, JWT-Auth, Telefoneinwahl oder Datenschutz-Pop-Up’s.

Inzwischen erreichen uns auch immer öfter Anfragen, die den Wunsch äußern, solche Meetings aufzuzeichnen. Also haben wir uns hier auf die Suche gemacht und Jibri gefunden. Nachfolgend beschreibe ich in aller Kürze, wie man seinen Jitsi-Server dazu bringt Videos aufzuzeichnen. Als Basis hierzu dient ein Ubuntu 20.04 LTS-Server mit bereits eingerichtetem Jitsi.

Alle nachfolgenden Schritte werden als root auf dem Jitsi-Meet Server ausgeführt, hingegen zur offiziellen Dokumentation gibt es ein paar Stolpersteine, welche ich euch gern erspare.

Vorbereitung

Zu Beginn installieren wir die erforderlichen Kernel-Module:

apt install linux-modules-extra-$(uname -r)
apt install linux-generic
reboot
echo "snd-aloop" >> /etc/modules 
modprobe snd-aloop

Nun machen wir den Server mittels Chrome Stable als Client fit:

curl -sS -o - https://dl-ssl.google.com/linux/linux_signing_key.pub | apt-key add echo "deb [arch=amd64]  stable main" > /etc/apt/sources.list.d/google-chrome.list apt-get -y update apt-get -y install google-chrome-stable

Im nächsten Schritt kommen die Chrome managed-policies dazu:

mkdir -p /etc/opt/chrome/policies/managed
echo ‘{ “CommandLineFlagSecurityWarningsEnabled”: false }’ >>/etc/opt/chrome/policies/managed/managed_policies.json

Der Chrome-Treiber darf natürlich auch nicht fehlen, daher führen wir nun aus:

CHROME_DRIVER_VERSION=`curl -sS chromedriver.storage.googleapis.com/LATEST_RELEASE` wget -N  -P ~/ unzip ~/chromedriver_linux64.zip -d ~/ rm ~/chromedriver_linux64.zip sudo mv -f ~/chromedriver /usr/local/bin/chromedriver sudo chown root:root /usr/local/bin/chromedriver sudo chmod 0755 /usr/local/bin/chromedriver

Noch weitere benötigte Pakete:

apt install ffmpeg curl alsa-utils icewm xdotool xserver-xorg-input-void xserver-xorg-video-dummy

Installation Jibri

Die eigentliche Jibri-Installation machen wir über apt:

apt install jibri

Ohne Rechte geht natürlich nichts, daher kommen diese auch noch dazu:

usermod -aG adm,audio,video,plugdev jibri

In den nächsten Schritten kommt noch das erforderliche Java hinzu:

wget -O - https://adoptium.net/en-GB/blog/2023/07/adoptopenjdk-jfrog-io-has-been-deprecated/ | sudo apt-key add -
add-apt-repository https://adoptium.net/en-GB/blog/2023/07/adoptopenjdk-jfrog-io-has-been-deprecated/
apt-get -y update
apt-get install adoptopenjdk-8-hotspot

Wir müssen Java8 als default setzen, dazu ändern wir die nachfolgende Datei:

vim /opt/jitsi/jibri/launch.sh

Hier ändern wir das Wort “java” in den folgenden String “/usr/lib/jvm/adoptopenjdk-8-hotspot-amd64/bin/java”. Danach speichern und schließen wir Datei schon wieder.

Prosody benötigt auch noch eine kleine Änderung. Also kommt das nun direkt (Achtung, Pfad weicht auf die eigene Domain am Ende ab):

vim /etc/prosody/conf.avail/your.domain.com.cfg.lua

Dort hängen wir am Ende einfach an (your.domain.com wieder durch eigene Jitsi-Adresse ersetzen):

-- internal muc component, meant to enable pools of jibri and jigasi clients
Component "internal.auth.your.domain.com" "muc"
modules_enabled = {
"ping";
}
storage = "memory"
muc_room_cache_size = 1000

VirtualHost "recorder.your.domain.com"
modules_enabled = {
"ping";
}
authentication = "internal_plain"

Danach speichern und schließen wir die Datei wieder
Nun bekommt Prosody noch 2 neue Nutzer, die Passwörter “JPwd” und “RPwd” ersetzt man durch eigene, sichere Passwörter und notiert diese für später:

prosodyctl register jibri auth.your.domain.com JPwd
prosodyctl register recorder recorder.your.domain.com RPwd

Jicofo will auch noch eine Änderung, diese beginnen wir durch öffnen des Config-Files:

vim /etc/jitsi/jicofo/sip-communicator.properties

Dort fügen wir die Zeilen ein (Achtung, Domainname anpassen):

org.jitsi.jicofo.jibri.BREWERY=JibriBrewery@internal.auth.your.domain.com 
org.jitsi.jicofo.jibri.PENDING_TIMEOUT=90

Jetzt bringen wir Jitsi selbst wirklich noch bei, eine Aufnahme zu starten (!Domainname):

vim /etc/jitsi/meet/your.domain.com-config.js

hier prüfen wir, ob die folgenden Optionen so gesetzt sind, bzw. fügen den Code ein (!Domain):

fileRecordingsEnabled: true, 
liveStreamingEnabled: true, 
hiddenDomain: 'recorder.your.domain.com',

Der Dateispeicherort bekommt nun auch noch die Rechte, die er braucht, um von Jibri beschrieben zu werden:

mkdir /srv/recordings
chown jibri:jibri /srv/recordings

Zu guter Letzt, muss Jibri noch konfiguriert werden. Nachfolgend ein Beispiel hierfür. Man achte bitte auf das Ersetzen mit dem eigenen, korrekten Domainnamen und die korrekt vergebenen Passwörter:

vim /etc/jitsi/jibri/jibri.conf

jibri {
// A unique identifier for this Jibri
// TODO: eventually this will be required with no default
id = ""
// Whether or not Jibri should return to idle state after handling
// (successfully or unsuccessfully) a request. A value of 'true'
// here means that a Jibri will NOT return back to the IDLE state
// and will need to be restarted in order to be used again.
single-use-mode = false
api {
http {
external-api-port = 2222
internal-api-port = 3333
}
xmpp {
// See example_xmpp_envs.conf for an example of what is expected here
environments = [
{
name = "prod environment"
xmpp-server-hosts = ["your.domain.com"]
xmpp-domain = "your.domain.com"

control-muc {
domain = "internal.auth.your.domain.com"
room-name = "JibriBrewery"
nickname = "jibri-nickname"
}

control-login {
domain = "auth.your.domain.com"
username = "jibri"
password = "JPwd"
}

call-login {
domain = "recorder.your.domain.com"
username = "recorder"
password = "RPwd"
}

strip-from-room-domain = "conference."
usage-timeout = 0
trust-all-xmpp-certs = true
}]
}
}
recording {
recordings-directory = "/srv/recordings"
# TODO: make this an optional param and remove the default
finalize-script = "/path/to/finalize_recording.sh"
}
streaming {
// A list of regex patterns for allowed RTMP URLs. The RTMP URL used
// when starting a stream must match at least one of the patterns in
// this list.
rtmp-allow-list = [
// By default, all services are allowed
".*"
]
}
chrome {
// The flags which will be passed to chromium when launching
flags = [
"--use-fake-ui-for-media-stream",
"--start-maximized",
"--kiosk",
"--enabled",
"--disable-infobars",
"--autoplay-policy=no-user-gesture-required"
]
}
stats {
enable-stats-d = true
}
webhook {
// A list of subscribers interested in receiving webhook events
subscribers = []
}
jwt-info {
// The path to a .pem file which will be used to sign JWT tokens used in webhook
// requests. If not set, no JWT will be added to webhook requests.
# signing-key-path = "/path/to/key.pem"

// The kid to use as part of the JWT
# kid = "key-id"

// The issuer of the JWT
# issuer = "issuer"

// The audience of the JWT
# audience = "audience"

// The TTL of each generated JWT. Can't be less than 10 minutes.
# ttl = 1 hour
}
call-status-checks {
// If all clients have their audio and video muted and if Jibri does not
// detect any data stream (audio or video) comming in, it will stop
// recording after NO_MEDIA_TIMEOUT expires.
no-media-timeout = 30 seconds

// If all clients have their audio and video muted, Jibri consideres this
// as an empty call and stops the recording after ALL_MUTED_TIMEOUT expires.
all-muted-timeout = 10 minutes

// When detecting if a call is empty, Jibri takes into consideration for how
// long the call has been empty already. If it has been empty for more than
// DEFAULT_CALL_EMPTY_TIMEOUT, it will consider it empty and stop the recording.
default-call-empty-timeout = 30 seconds
}
}

Das wars, nun startet man die betroffenen Dienste noch neu und der Aufnahme-Button im Meeting zeigt nun auch die gewünschte Funktion:

systemctl restart jitsi-videobridge2 prosody jicofo
systemctl enable --now jibri

Die Aufnahmen sind nun in /srv/recordings zu finden. Sollte hier noch kein Bild und Ton sichtbar sein, hat final folgende Änderung in der Datei /etc/jitsi/jicofo/jicofo.conf noch Abhilfe geschafft

Man suche sich die Zeile:

trusted-domains: recorder.your.domain.com

und passt sie an, auf:

trusted-domains: [recorder.your.domain.com]

Nach einem letzten Dienstneustart läuft nun alles wie gewünscht.

Schlusswort

Bedenken sollte man, dass Videos gespeichert werden und entsprechend viel Platz verbrauchen. Dies sollte man beim Sizing des Systems beachten. Die Daten sind auch nicht einfach für jeden Teilnehmer herunterladbar, sondern liegen auf dem Jitsi-Server unter /srv/recordings.

Alles in Allem ist dies aber eine wunderbare Lösung, um Workshops mit Kollegen aufzuzeichnen und diese später an neue Kollegen weiter zu geben.

Sobald die Aufzeichnung ausgelöst wird, wird dies allen Teilnehmern auch via Text2Speech mitgeteilt. Im Meeting ist oben neben dem Meetingnamen auch ein Recording-Symbol zu sehen.

Wer ein solches Jitsi haben will, sich aber nicht gern selbst darum kümmert, wäre bei uns genau richtig und sollte den Kontakt zu unseren freundlichen Vertriebskollegen suchen. Unsere Server stehen in Nürnberg und ermöglichen so eine vollständig datenschutzkonforme Videokonferenzlösung.

Windows 11 Release und was ihr wissen müsst!

 

Windows 11 steht vor der Tür! Seit dem 5. Oktober wird auf ausgewählten Systemen das Upgrade des neuen Betriebssystems angeboten. Ein neues Design sowie weitere Features erleichtern euch die Bedienung und Anpassung eures Systems. Ein Schelm wer die Ähnlichkeit zu MacOs erkennt. Vom neuen Startmenü über Updates zu Microsoft Teams bis hin zu der nativen Unterstützung von Android Apps bietet Windows 11 noch eine Vielzahl an Neuerungen wobei einige Features erst später implementiert werden sollen. Wer bereits vor einigen Wochen eine Preview von Windows 11 geladen hat, wird wohl gemerkt haben, dass die Systemanforderungen auf neuere Systemhardware zielt. Die wichtigsten Anforderungen auf einen Blick:

  • Prozessor: 1 Gigahertz (GHz) oder schneller mit 2 oder mehr Kernen auf einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor oder SoC (System on a Chip)
  • RAM: 4 Gigabyte (GB)
  • Speicher 64 GB oder größeres Speichergerät
  • Systemfirmware UEFI, aktiviert für sicheren Start
  • TPM Trusted Platform Module (TPM) Version 2.0
  • Grafikkarte Kompatibel mit DirectX 12 oder höher mit WDDM 2.0-Treiber
  • Außerdem wird eine Internetverbindung mit einem Microsoft-Konto vorausgesetzt

Die komplette Liste der Systemanforderungen und Features seht ihr hier: Windows 11-Spezifikationen, -Funktionen und -Computeranforderungen

 

Features für Entwickler

Windows 11 bietet den neuen PWABuilder3, bei dem Entwickler in kürzester Zeit eine PWA aus ihrer Web-App erstellen können. Für die Erstellung hybrider Webanwendungen, stellt Windows 11 die WebView2-Runtime zur Verfügung. Das Windows Terminal und die neuen Microsoft Edge DevTools können weiterhin verwendet werden, da sie jetzt in Windows 11 enthalten sind. Die Windows App SDK macht es einfacher, Windows 11 Features für Apps zu integrieren. Entwickler können mit dem neuen ARM64 Emulation Compatible ABI Apps erstellen, die nativ unter Windows auf ARM laufen, unabhängig davon, ob als Win32, Universal Windows App oder ein anderes App-Framework.

 

Neuerungen für Gaming-Enthusiasten

Mit der Xbox-Technologie gibt es nun auch AutoHDR für Titel, die DirectX 11 oder DirectX 12 verwenden, selbst wenn diese die HDR-Ausgabe nicht unterstützen. Ebenfalls kommen neue Features wie DirectStorage (auch für Windows 10 verfügbar), die eine mindestens 1 TB große NVMe-SSD voraussetzen, um Ladezeiten zu verkürzen und schneller ins Spielgeschehen eintreten zu können. Bei DirectStorage werden die Daten der schnellen NVMe-SSD direkt an den RAM weitergegeben, so wie es bereits bei der Xbox Series X|S der Fall ist.

 

Weitere Features die zu erwähnen sind, ist die Integration von Microsoft Teams, das ein neues Design erhält und nun wie bei macOS direkt auf der Taskleiste liegt. Zusätzlich können Widgets die wir noch von Windows Vista kennen auch an der Taskleiste fixiert und abgerufen werden.

 

Für alle die noch nicht updaten können oder wollen: Windows 10 wird nach aktuellen Angaben von Microsoft bis 14. Oktober 2025 supported wobei man hier von einem “Retirement Date” spricht.