Genau genommen ist Mailcow eine “mailserver suite” und nicht nur ein normaler Mailserver. Mailcow basiert auf vielen Einzeltools, die bei einem heutigen Mailserver “State of the art” sind, aber schön und simpel verpackt. Dadurch ist es möglich, schnell und unkompliziert einen adäquaten Mailserver zu betreiben, ohne sich vorher tagelang mit den einzelnen Tools auseinandersetzen oder How-tos googeln zu müssen.
Die Mailcow besteht unter anderem aus:
- Postfix – Mail Transfer Agent
- Dovecot – Mail Delivery Agent
- MariaDB – zur Haltung verschiedenster Daten und Einstellungen
- PHP – klar, braucht man irgendwie immer 😉
- Nginx – Webserver
- Unbound – DNS resolver
- SOGo – Groupware
- Rspamd – SPAM Filter
- ClamAV – AntiVirus
Aus diesen Tools zaubert die Mailcow einen Funktionsumfang, der sich sehen lassen kann.
Die Highlights:
- Hosting mehrerer Domains und Postfächer und Aliase
- Wildcard-Postfächer (z. B. *@mydomain.com als Umleitung auf sammelpostfach@mydomain.com)
- Rate Limits pro User und/oder Domain (z. B. Messages pro Sekunde / Minuten / Stunde)
- Black- und Whitelisting von Domains und/oder E-Mail-Adressen
- DKIM und ARC Support
- SPAM Score Management (Reject, als SPAM markieren, Graylisting)
- Zweifaktor-Auth (z. B. Yubikey OTP, U2F USB, TOTP)
- AntiVirus
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Updates reibungslos laufen und durch die Admin-GUI sehr viel und einfach konfiguriert werden kann. Die SOGo Groupware verrichtet problemlos ihren Dienst für mehrere (auch unbedarfte) Nutzer und bei SPAM lassen sich dank der Rspamd GUI endlich vernünftige Rückschlüsse auf das Innere des SPAM-Filters werfen.
Solltet ihr auf den Geschmack gekommen sein, kann ich euch die Mailcow wärmstens empfehlen. Die dazugehörige Docker-Repo findet ihr unter https://github.com/mailcow/mailcow-dockerized. Die Dokumentation liegt unter https://mailcow.github.io/mailcow-dockerized-docs.

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