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NETWAYS Blog

DELL XPS13 – Ein anständiges Fliegengewicht mit kleinerer Klappe

Dies ist die Fortsetzung zum zickigen Leichtgewicht mit großer Klappe.
Nun war es mal wieder soweit. Nach Jahren als einiger der wenigen die bei Meetings kein Macbook vor sich stehen hatten, habe ich nun erneut ein DELL XPS13 erhalten. Diesmal ist es das Modell 9370 (vormals 9343) in der FHD Ausführung. Oh ja, was vorher ein QHD+ war ist nun kleiner. Aber dafür viel angenehmer. Seit Ubuntu 14.04 hat sich zwar einiges getan hinsichtlich HiDPI Unterstützung, jedoch scheitert es immer noch meist an einzelnen Applikationen. Aus diesem Grund habe ich seit langem schon nicht die native Auflösung von 3200×1600 Bildpunkten betrieben, sondern wie auch mein zweiter Bildschirm mit 1920×1080 Bildpunkten. Allerdings war eine gewisse Unschärfe nicht zu verhindern.
Nunja, das neue Modell hat nun FHD als native Auflösung und jegliche Probleme mit Unschärfe, zu kleiner Schrift oder schrägen Skalierungs-Artefakten sind nun Geschichte. Geschichte ist außerdem der Touchscreen, aber den hab ich eh nie gebraucht. Was hingegen vollkommen neu ist:

  • Es wirkt leichter. Ich habs nicht nachgewogen, aber es wirkt eindeutig leichter.
  • 3 (!) USB-C Ports (Das waren vorher 2 USB-A Ports)
  • 4 statt 2 CPU-Kerne. Power satt. (Aber auch Hitze, dazu später mehr)
  • Ganze 16 GB RAM. (Vorher mit 8GB kam ich schon hin und wieder an meine Grenzen)
  • Mit 512 GB SSD doppelter Speicherplatz als vorher. (Jetzt werd ich wohl weniger oft VMs löschen)
  • Eine Infrarot Kamera. (Ist wohl ein Überbleibsel aus der Windows Variante, könnte noch nützlich werden)
  • Oh, und das Tastatur Layout. Ich nutze gerne Home, End, PageUp und PageDown. Jetzt muss ich dafür keine akrobatischen Kunststücke mit dem Function-key mehr vollziehen!

Wieder einmal war auch Ubuntu vorinstalliert. Da ich allerdings diesmal FDE (Full Disk Encryption) einsetzen wollte musste das runter. Zuerst hatte ich versucht mit Dell Recovery neu zu installieren. Schließlich hat Dell einen eigenen Kernel mit Plattform spezifischen Verbesserungen entwickelt. Dummerweise jedoch ist scheinbar genau jener Kernel (oder irgendwas anderes in diesem Paket) inkompatibel mit LUKS (Quelle), denn egal welches Passwort ich gewählt hatte (zuletzt „test“), nach abgeschlossener Installation wurde keines von LUKS als richtig erkannt.
Gut, also hieß es nun das normale Ubuntu 18.04 mit dem generic Kernel zu installieren. Und siehe da, es lief perfekt. Und so läuft es auch jetzt noch. Kaum zu glauben, ist aber wahr. Okay, vielleicht nicht perfekt, aber immerhin gut genug für mich. Bisher sind mir keine Fehler aufgefallen. All die Probleme die ich initial mit dem vorherigen Modell (9343) hatte, traten nicht auf. Kein Tastatur-Lag. Kein Touchpad-Ghosting. Sound ging sofort. Nichts. Nicht einmal mit dmesg sind grobe Fehler oder Warnungen zu entdecken. Ja sogar der Philips Monitor mit USB-C Dock-Funktionalität wird mitsamt der an ihn angeschlossenen Peripherie anstandslos erkannt.
Der einzige Wermutstropfen, wie eingangs schon erwähnt, ist die Hitze-Entwicklung. Ich habe noch nicht nachgesehen ob ich im UEFI die Lüfter konfigurieren kann, aber im Werkszustand drehen die leider bereits bei knapp über 55° lautstark auf. Wie laut kann ich nicht messen, aber es übertönt die sonst üblichen Geräusche im Büro. (Tastatur Klackern, knarrende Stühle, etc) Und hab ich mal PhpStorm und eine Centos-7 VM mit Icinga 2 und Icinga Web 2 laufen, werden die 55° schon recht oft überschritten. Dann blasen die Lüfter erst einmal für einige Minuten, bis ~43° erreicht sind.
Zu guter letzt habe ich heute mal nachgesehen was ich mit dieser ominösen Infrarot Kamera machen kann. Dabei erfahre ich, hätte ich Windows könnte ich diese mit Windows Hello koppeln. Hm, hab ich aber nicht, ich habe Ubuntu. Gut, gibt es Windows Hello Alternativen für Linux? Ja! Howdy! Auch ich musste schmunzeln bei diesem Namen. Erste Versuche führten auch recht schnell zum Erfolg. Jetzt kann ich einfach in die Kamera grinsen wenn ich im Login-Screen oder Lock-Screen bin. Oder mit sudo Kommandos ausführe. Oder im Ubuntu Software-Center etwas installiere. Kurz, dank PAM geht das einfach überall.

Johannes Meyer
Johannes Meyer
Lead Developer

Johannes ist seit 2011 bei uns und inzwischen, seit er 2014 die Ausbildung abgeschlossen hat, als Lead Developer für Icinga Web 2, Icinga DB Web sowie alle möglichen anderen Module und Bibliotheken im Web Bereich zuständig. Arbeitet er gerade mal nicht, macht er es sich bei schlechtem Wetter am liebsten zum zocken oder Filme/Serien schauen auf dem Sofa gemütlich. Passt das Wetter, geht's auch mal auf eines seiner Zweiräder. Motorisiert oder nicht.

DELL XPS13 – Ein zickiges Leichtgewicht mit großer Klappe

Nun war es endlich soweit. Nach Jahren als einer der wenigen die bei Meetings tatsächlich aufgepasst haben, erhielt Ich nun vor kurzem ein mobiles Arbeitsgerät. Das tolle dabei war, dass Ich mir selbst aussuchen durfte welches Modell, selbstverständlich in einem gewissen Rahmen. Einige Dinge waren von Anfang an klar: Es muss ein Ultrabook mit langer Akku-Laufzeit, Hellem Display mit naturgetreuen Farben, angenehmem Tipp-Verhalten und Tastatur-Beleuchtung sein.
Also zog Ich los und sah mich ein wenig um. Zur Wahl standen zwei Hersteller: Dell und Lenovo. Lenovo mit ihren ThinkPads war sofort der erste Anlaufpunkt. Nach einiger Lesarbeit landete Ich dann beim „ThinkPad X1 Carbon“. Was heraus stach war das IPS Panel (Sehr praktisch wenn man einmal nicht alleine am Gerät sitzt!) und ein nativer Ethernet Port. Nach noch mehr Lesarbeit im Netz war Ich jedoch vom Display, hinsichtlich der Helligkeit und Farbentreue, nicht mehr so beeindruckt. Dennoch schaffte es das X1 Carbon auf die Liste der Kandidaten.
Dann ging Ich zu Dell. Hier musste Ich nicht lange suchen, denn die XPS Modell-Reihe sticht im Ultrabook Segment geradezu heraus. Der Blickfang war selbstverständlich das „InfinityEdge“ Display („Cooool!“) und die daraus resultierende Größe des Gerätes. Ein 13″ Display in einem 11″ Gehäuse, wenn das nicht mal ein „Ultra“Book ist. Nach der gewohnten Lesarbeit war Ich noch mehr begeistert, denn das Display ist nicht nur groß, nein, es ist verdammt Hell, Kristallklar und diese Farben! Das einzige was Ich vermisste, war der native Ethernet Port. Doch ein 5Ghz Wifi und ein USB3.0 Port (mit dem richtigen Adapter) sorgte dafür, dass das XPS das X1 Carbon von der Kandidaten-Liste verdrängte.
Doch schon während meiner Recherchen im Netz fielen die ersten Fragen auf. Denn das XPS gibt es mit einem QHD+ und FHD Display. Aufgrund meiner geringen Erfahrung mit höher auflösenden Displays als FHD tendierte Ich eher zu eben jenem, denn im Netz war die Rede von Problemen bei der Skalierung in einzelnen Applikationen. Die Betriebssysteme selbst schnitten gut in den Erfahrungen anderer ab, ganz besonders Ubuntu 14.04+ und Windows 8+, doch einzelne Applikationen hätten angeblich mit starken Problemen wie zu kleinen Icons o.ä. zu kämpfen. Auch die Hardware des XPS machte bei diversen Besitzern Probleme, wie etwa das hypersensible Trackpad oder die zu Lags neigende Tastatur. (Ein einzelner Tastendruck führte zu wiederholten Eingabe des Zeichens.) Doch gerade letzere Probleme wurden bereits zu diesem Zeitpunkt durch UEFI-Upgrades seitens Dell behoben.
Also wollte Ich natürlich das XPS, mit dem FHD Display. Dummerweise wollte Ich es genau zu diesem Zeitpunkt, als Dell die Produktion einfror und somit die Version mit dem FHD Display nicht mehr anbot. Das was mir dann angeboten wurde, war das mit dem QHD+ Display, zusammen mit der Information, man wisse noch nicht wann die FHD Version wieder verfügbar sein wird. Langer Rede kurzer Sinn, nun sitze Ich vor einem Dell XPS13 mit QHD+ Display.
Das was Ich zuvor im Netz erfuhr, hat sich (mit gemischten Gefühlen) zu 100% bewahrheitet. Das Display ist wirklich großartig und die Hardware Probleme waren nicht existent. Doch mit der Auflösung habe auch Ich zu kämpfen. Windows 10 liefert einen angenehmes Ergebnis, Ubuntu 14.04 auch, solange man keinen externen Bildschirm anschließt der eine kleinere Auflösung hat. Denn dann skaliert Ubuntu zwar alle Symbol-Leisten und System-Icons korrekt, nicht jedoch die Schrift. Das bedeutet, ist ein externer Monitor angeschlossen, sehe Ich auf dem XPS QHD+ Display Schrift in der selben Größe wie auf dem externen FHD Monitor. Da hilft es mir herzlich wenig, wenn Ich zwar den Pfad in dem Ich mich gerade im Terminal aufhalte in der Titelleiste lesen kann, aber nicht das was sich in diesem Verzeichnis befindet. Nicht für QHD+ ausgelegte Applikationen machen allerdings in Windows und Ubuntu Probleme, da hilft nur eine Lupe griffbereit zu haben, oder auf Alternativen auszuweichen. (z.b. Firefox statt Chrome)
Alles in Allem, zufrieden bin Ich trotzdem. Man gewöhnt sich an alles und mit ein wenig Affinität zum „basteln“ lassen sich gewisse Dinge auch selbst lösen. Dennoch, würde Ich jedem der sich für das XPS (oder irgendein ähnliches Gerät mit mehr als FHD Auflösung) interessiert, von der QHD+ Version abraten. Das ist vermutlich dann „nur“ noch ein Leichtgewicht mit großer Klappe.

Johannes Meyer
Johannes Meyer
Lead Developer

Johannes ist seit 2011 bei uns und inzwischen, seit er 2014 die Ausbildung abgeschlossen hat, als Lead Developer für Icinga Web 2, Icinga DB Web sowie alle möglichen anderen Module und Bibliotheken im Web Bereich zuständig. Arbeitet er gerade mal nicht, macht er es sich bei schlechtem Wetter am liebsten zum zocken oder Filme/Serien schauen auf dem Sofa gemütlich. Passt das Wetter, geht's auch mal auf eines seiner Zweiräder. Motorisiert oder nicht.