Nach dem der erste Hype rund um UML, MDA usw. vorbei ist stellt sich die Frage was für den „normalen“ Entwickler  übrigbleibt. Ich denke, es kommt nicht wirklich häufig vor, dass in der Praxis für mittlere Projekte erstmal massenhaft UML Diagramme erstellt werden um danach Aggregate daraus zu erstellen.
Ich verwende UML um Auschnitte von komplexen Zusammenhängen darzustellen. Eventuell neue Klassenkonstrukte oder die Darstellung von Prozessen und Threads. Aber auch Datenbanken lassen sich mit UML Klassendiagrammen gut beschreiben und mit Hilfe von Generatoren auf das entsprechende DBMS übertragen. Für solche Anwendungsfälle reicht meist ein Klassen- oder ein Verteildiagramm.
Mittlerweile gibt es viele freie Editoren wie BOUML, Violet oder Umbrello etc. Ich bin bei ArgoUML aus dem Hause Tigris hängen geblieben, wo jedoch die Entwicklung derzeit leider stagniert, da sich zu wenige freiwillige Entwickler finden. Schade, denn immerhin öffnet die  Implementierung in Java vielen Betriebssystemen die Türen.
Es unterstützt den UML Standard 1.4 was für die meisten Anwendungsfälle ausreichend ist und kann in die gängigsten Sprachen übersetzen und zurückübertragen (Reverse Engineering).
Für (noch) mehr Funktionsumfang und UML 2 ist aus dem ArgoUML Projekt Poseidon for UML entstanden welches allerdings nicht kostenfrei erhältlich ist.
Neben OpenOffice ersetzen solche UML CASE Tools auch Visio in der Linuxwelt.

Marius Hein
Marius Hein
Head of IT Service Management

Marius Hein ist schon seit 2003 bei NETWAYS. Er hat hier seine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert und viele Jahre in der Softwareentwicklung gearbeitet. Mittlerweile ist er Herr über die interne IT und als Leiter von ITSM zuständig für die technische Schnittmenge der Abteilungen der NETWAYS Gruppe. Wenn er nicht gerade IPv6 IPSec Tunnel bohrt, sitzt er daheim am Schlagzeug und treibt seine Nachbarn in den Wahnsinn.