IPv6 beherrscht ein Feature namens Stateless Address Autoconfiguration, dieses dient dazu Clients zustandlos dynamische IPv6-Adressen zuzuweisen.
Dies geschieht unter Linux mittels des Daemons radvd, welcher auf dem für das Netz zuständigen Router betrieben wird und Router Advertisments versendet.
Größter Nachteil bei der Verwendung von Stateless Address Autoconfiguration ist derzeit noch dass keine Informationen zu z.B. DNS-Servern und NTP-Servern übergeben werden können, dies muss derzeit noch zusätzlich z.B. über einen DHCPv6-Server realisiert werden.
Die Konfiguration von radvd selbst ist relativ einfach und soll hier am Beispiel des Site-lokalen Netzes fec0:0:0:0::/64 erläutert werden:

  1. IPv6-Routing aktivieren:
    in /etc/sysctl.conf:
    net.ipv6.conf.all.forwarding=1
    sysctl.conf neu einlesen:
    # sysctl -p

  2. radvd installieren, z.B. unter Debian mittels:
    # aptitude install radvd
  3. /etc/radvd.conf editieren:
    interface eth0 {
      AdvSendAdvert on;
      prefix fec0:0:0:0::/64
      {
        AdvOnLink on;
        AdvAutonomous on;
      };
    };
  4. radvd starten:
    # /etc/init.d/radvd start

radvd ist somit fertig konfiguiert und wird das Netz an der Schnittstelle eth0 für die Autokonfiguration von Clients bekanntgeben.