Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen Blogpost bezüglich Zertifizierungen in dem ich angekündigt hatte auch noch den Performance-Tuning-Kurs bei Red Hat besuchen zu wollen. Nach einigem Hin und Her bei der Terminfindung durfte ich diesen nun endlich besuchen. Nach 4 Tagen Kurs die sich um Performance-Tuning und dem Sammeln der notwendigen Daten allgemein, den Tuning-Daemon tuned und das Tuning für verschiedene Workloads drehten, stand auch wieder eine Prüfung für das „Certificate of Expertise“ an. Allein das Ziel dieses zu erlangen sorgte dafür, dass die 4 Tage Schulung jeweils aus mehr als 8 Stunden „Unterricht“ und 2 Stunden „Nachlernen“ bestanden. So tief hatte ich mich schließlich noch nie mit verschiedensten Kernelparametern, ihrer Auswirkung und den Berechnungen dahinter beschäftigt. Um nur ein Beispiel herauszupicken sei hier das Bandwidth delay product (BDP) mit dem so einiges aus den Verbindungen herauszuholen war. Natürlich kann aus einem optimal konfigurierten System nicht mehr viel herausgeholt werden, man spricht von 3-5%, aber das Wissen hilft auch erstmal diesen optimalen Zustand zu erreichen.
Vollgestopft mit diesem Wissen und trotzdem gefühlt vollkommen blank saß ich dann am Freitag in der Prüfung. Wie bei Red Hat üblich war dies eine praktische Prüfung am System. Das heißt man hat einem Pflichtenheft nicht unähnliche Aufgaben, die gelöst werden wollen. Im Gegensatz zu den bisher abgelegten Zertifizierungen hat diese auch viele „theoretische“ Aufgaben bei denen Werte, Daten oder Zeiten ermittelt werden müssen, gerade bei diesen tut man sich schwer, wenn man sonst gewohnheitsmäßig ein anderes Werkzeug nutzt. Wer mein 4-stündiges emotionales Auf und Ab während der Prüfung beobachten konnte hatte sicher seine Freude, nach dem ersten Neustart und der Feststellung was nicht funktionierte wie gedacht war ich mir dann auch sicher nicht bestanden zu haben. Doch bereits wenige Stunden später kam das Prüfungsergebnis aus den USA und ich hatte genauso bestanden wie die beiden anderen Teilnehmer.
Zusätzlich zu dem Prüfungsergebnis kam überraschenderweise auch noch eine Mail, die mir zum Erlangen des Titels „Red Hat Certified Architect“ gratulierte. Zwar wusste ich dass es mein fünftes „Certificate of Expertise“ ist, aber ich hatte die Umstrukturierung so verstanden, dass man mittlerweile 5 bestimmte für die jeweilige Spezialisierung des RHCA wie beispielsweise „Datacenter“ oder „Cloud“ benötigt. Auch wenn ich überrascht war, freue ich mich nun zu den RHCAs zählen zu dürfen, denn dahinter steckt nicht nur viel erworbenes Wissen sondern auch viel aufgewendete Zeit. Ein Wissen, dass ich gerne an unsere Auszubildenden weitergeben und für unsere Kunden einsetze.

Dirk Götz
Dirk Götz
Principal Consultant

Dirk ist Red Hat Spezialist und arbeitet bei NETWAYS im Bereich Consulting für Icinga, Puppet, Ansible, Foreman und andere Systems-Management-Lösungen. Früher war er bei einem Träger der gesetzlichen Rentenversicherung als Senior Administrator beschäftigt und auch für die Ausbildung der Azubis verantwortlich wie nun bei NETWAYS.