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NETWAYS Blog

For a Handful of (Vagrant) Boxes

Servus alle miteinand,


Wer kennt das folgende Szenario nicht? Mit viel neuer Software, welche gerade (manuell) getestet werden muss, dachte ich mir, ich baue mal schnell eine Vagrant Box auf Basis von Debian 9, um Tests unter einem Stretch durchzuführen.
Falsch gedacht !!
Anstelle eines libvirt install auf der Kommandozeile und eines tar-Befehls zum Packen des eigentlichen Box-Images,
musste ich mit einer kleinen Widrigkeiten im Bereich der Netzwerkkonfiguration kämpfen.
Aber eins nach dem anderen.
Fangen wir mit dem Image für die libvirt Maschine an:

virt-install --name=linuxconfig-vm \
--vcpus=1 \
--memory=1024 \
--cdrom=/tmp/debian-9.4.0-amd64-netinst.iso \
--disk size=10 \
--os-variant=debian9

Dies war noch der unproblematische Teil der Installation.
Danach erfolgt in der VM das nachziehen von Berechtigungen für den Vagrant User.

sudo visudo -f /etc/sudoers.d/vagrant
vagrant ALL=(ALL) NOPASSWD:ALL

Hinzufügen des Vagrant public Keys:

mkdir -p /home/vagrant/.ssh
chmod 0700 /home/vagrant/.ssh
wget --no-check-certificate \
\/keys/vagrant.pub \
-O /home/vagrant/.ssh/authorized_keys
chmod 0600 /home/vagrant/.ssh/authorized_keys
chown -R vagrant /home/vagrant/.ssh

Wenn man nicht so Wach war, um rechtzeitig im Installationsmenü schon SSH mitzuinstallieren, muss es per Hand nachgeholt werden:

sudo apt-getinstall -y openssh-server
sudo nano /etc/ssh/sshd_config
AuthorizedKeysFile %h/.ssh/authorized_keys

Danach kann das System so präpariert werden, wie man es benötigt.
Das Image der VM noch verkleinern und in box.img umbenennen:

qemu-img convert -c -O qcow2 debian9.qcow2 small.qcow2
mv small.qcow2 box.img

Alles handlich verpacken und dem Vagrant Box Store hinzufügen:

tar czvf debian9.box ./metadata.json ./Vagrantfile ./box.img
vagrant box add --name debian9 debian9.box

Hier allerdings fingen meine Probleme an.
Nach dem Packen der Box, dem Hinzufügen zum Boxstore und einem Erwartungsvollen „vagrant up“ erhielt ich „==> default: Waiting for domain to get an IP address…“, was zu keinem Erfolg führte und ich wahrscheinlich jetzt immer noch warten würde.

Nach einem erneuten Hochfahren der VM mit dem virt-manager und nachschauen, ob das network device fehl konfiguriert ist, konnte ich keinen Fehler feststellen.

# The primary network interface
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp

Gefühlte Jahrtausende von Recherche später, wurde mir folgendes klar:
Debian hat in neuen Versionen eine Änderung der Device-Namen vorgenommen.
Vagrant wartet vergeblich auf „eth0“, weil ein network device Namens „ens21“ existiert, wenn ich die VM mit „vagrant up“ starte.
Also zurück in die VM und das folgende Kommandos abgesetzt:

sudo nano /etc/default/grub

Im Editor dann folgende Anpassungen vornehmen:

GRUB_CMDLINE_LINUX="net.ifnames=0 biosdevname=0"

Damit das auch greift, muss abschließend die Konfiguration für den Grub-Bootmanager neu erstellt werden:

sudo grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

Reboot. „vagrant up“ und Tada … Spannung Trommelwirbel => Tusch ! Die VM erhält eine IP und startet wie man es schon von Anfang an erwartete.
Ich hoffe ich konnte damit den ein oder anderen vor dem Verlust von allzuviel Lebenszeit bewahren.
Ein sonniges WE wünscht

David Okon
David Okon
Senior Systems Engineer

Weltenbummler David hat aus Berlin fast den direkten Weg zu uns nach Nürnberg genommen. Bevor er hier anheuerte, gab es einen kleinen Schlenker nach Irland, England, Frankreich und in die Niederlande. Alles nur, damit er sein Know How als IHK Geprüfter DOSenöffner so sehr vertiefen konnte, dass er vom Apple Consultant den Sprung in unser Professional Services-Team wagen konnte. Er ist stolzer Papa eines Sohnemanns und bei uns mit der Mission unterwegs, unsere Kunden zu glücklichen Menschen zu machen.

Drei Wege um virtuelle Maschinen zu migrieren

OpenNebulaConf Grafiken 09Neue Storage-Lösungen sprießen wie Tulpen im Frühling aus dem Boden. Jede einzelne ist flexibler, schlanker und hochverfügbarer.
Da kommt meine Cloud ins Spiel, die eigentlich gut läuft aber so ein schnelleres Storage ist eine willkommene Abwechslung.
So ein neues Storage ist schnell aufgesetzt, was uns dann aber vor eine neue Aufgabe stellt,
denn unsere VMs laufen… nur nicht auf unserem hippen Storage.
Nun gibt es diverse Methoden um eine virtuelle Maschine in ein neues Image bzw. neues Storage zu transferieren.
Da haben wir zum einen die altbewährte Methode, mit dem Urgestein aller blockorientierten Kopiervorgänge dd.
Dazu muss die virtuelle Maschine komplett ausgeschaltet sein. Da sich der Zustand der VMs nicht mehr ändert, kann man beruhigt die VM kopieren.
dd if=/path/to/input/file of=/path/to/output/file bs=4096
Zum anderen die Methode ein qcow2 Image in ein Blockdevice zu schreiben.
In Worten gesagt: das Image wird mit „qemu-img convert“ in Raw umgewandelt und danach mit dd auf das neue Blockdevice kopiert. (Auch hier sollte die VM nicht mehr laufen!)
qemu-img convert -p -f qcow2 -O raw /path/to/input/file /path/to/outputfile.raw && dd if=/path/to/outputfile.raw of=/path/of/device bs=4M
Da die beiden genannten Arten eine lange Downtime benötigen, sind sie nur für VMs geeignet die nicht zeitkritisch sind.
Ein UNIX System kann mit guten Kenntnissen, mit relativ kurzer Ausfallszeit migriert werden. Ein hilfreiches Werkzeug dabei ist Rsync.
Leider kann ich hierzu kein fixes Beispiel vorzeigen, da die einzelnen Schritte von System zu System unterschiedlich ausfallen.
Die essentiellen Schritte sind:
1. Neues Device in der VM mounten und das gewünschte Filesystem erstellen.
2. Systemverzeichnisse auf dem neuen Device erstellen.
3. Das komplette System mit Rsync auf das neue Device kopieren. Hier muss man natürlich etwas aufpassen und Verzeichnisse wie /proc oder ggf. /mnt exkludieren. Auch auf bind Mounts sollte man achten, damit man Daten nicht ausversehen doppelt kopiert.
4. Die grub.cfg natürlich im neuen /boot Pfad aktualisieren. (grub-install und update-grub sind hierfür hilfreich)
5. Das „alte Device“ als read-only einbinden und die neue fstab anpassen.
6. Und last but not least, einen weiteren Rsync in dem die restlichen Files auf das neue Image übertragen werden. (auch hier bitte das Exkludieren von wichtigen Pfaden nicht vergessen. z.B.: /etc/fstab oder auch /boot !!)
Der Vorteil hierbei ist: die Downtime erstreckt sich dabei nur über den zweiten Rsync, bei dem die Festplatte im „read-only“ Modus ist.
Habt Ihr weitere coole Möglichkeiten einen VM zu migrieren?
Dann dürft ihr euch in den Kommentaren dazu äußern.
Oder seid Ihr interessiert an dem Thema Cloud und alles was damit zu tun hat? Dann besucht uns einfach auf der OpenNebula Conf 2014

Thilo Wening
Thilo Wening
Manager Consulting

Thilo hat bei NETWAYS mit der Ausbildung zum Fachinformatiker, Schwerpunkt Systemadministration begonnen und unterstützt nun nach erfolgreich bestandener Prüfung tatkräftig die Kollegen im Consulting. In seiner Freizeit ist er athletisch in der Senkrechten unterwegs und stählt seine Muskeln beim Bouldern. Als richtiger Profi macht er das natürlich am liebsten in der Natur und geht nur noch in Ausnahmefällen in die Kletterhalle.