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NETWAYS Blog

More config magic – OSMC 2014 – Tag 2

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Die Abendveranstaltung im Terminal 90 war wieder mal ein voller Erfolg. Neben gutem Essen und Getränken gab es interessante Fachgespräche und Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer waren so heiß auf die Abendveranstaltung, dass wir sogar einen kleinen Ausfall der öffentlichen Verkehrsmittel zu verantworten hatten. Wir hätten wohl doch Hilfe aus Hong Kong benötigt um alle Teilnehmer schnell genug in die U-Bahn zu bekommen. Natürlich war auch dieses Jahr mit der Abendveranstaltung für viele noch nicht Schluss, sondern es ging noch weiter in die Late Lounge.


Trotz des späten Abends oder auch in manchen Fällen des frühen Morgens war der erste Vortrag „Using ElasticSearch, Logstash & Kibana in system administration“ von Alexander Reelsen mehr als gut besucht. Es war wie immer eine Freude zu hören wie sehr ElasticSearch sich um einfache Benutzbarkeit bemüht. Und scheinbar können nicht nur unsere Konferenzteilnehmer inklusive mir nicht genug vom ELK-Stack bekommen, den auch die verschiedenen Case Studies waren beeindruckend. Bei uns klassisch genutzt für Logfilemanagement machen viele Inputs und Outputs plötzlich Sinn wenn man die entsprechende Case Study hört, beispielsweise lassen sich die Wikipedia-Updates in IRC mitverfolgen oder es gibt mit Sysdig ein interessantes Werkzeug zur Überwachung der eigenen IT-Systeme.
Pall Sigurdsson zeigte „Pynag & Friends: Configuration APIs for rest, python and shell“. Pynag ist hierbei eine Art Schweizer Armeemesser mit Funktionen von Konfigurationsparser bis Library zur Plugin-Entwicklung für Nagios und seine „jüngeren und hübscheren Schwestern“ Naemon, Icinga und Shinken. Und wiedermal beweisen die Case Studies wie Adagios und Monitoring Iceland sowie die Use Cases wie das Ändern von Schwellwerten in einer unbekannten Konfigurationsstruktur die Mächtigkeit des Tools.
„MonitoringLove with Sensu“ von Jochen Lillich gab einen tiefen Einblick in die Infrastruktur und Funktionsweise von Sensu. Ich kann die Liebe für Monitoring verstehen die Sensu erzeugt, auch wenn viele Ansätze wie eine Message-Queue völlig konträr zu den Ansätzen von Icinga sind. Werkzeuge wie eine CLI und ein Bot als interaktive Schnittstelle zur Kommunikation mit dem Monitoring sowie ein einfacher Scale Out und natürlich eine große aktive Community sind einfach schön. Aber so ganz hat mich Amor dann auch nicht mit seinem Pfeil getroffen und ich bleibe dann doch bei Icinga. 😉

Nach den informativen Vorträgen des Vormittags hatten sich alle Teilnehmer sowohl eine Mittagspause (wie immer mit einem Übermaß an Delikatessen) als auch gegebenenfalls eine entspannende Massage verdient.

Nach der Mittagspause ging es frisch gestärkt Bernd Ahlers und Michael Friedrich weiter, die in ihrem gemeinsamen Vortrag zum Thema „Log Monitoring simplified – Get the best out of Graylog2 & Icinga 2“ gezeigt haben was herauskommt wenn sich die Entwickler zweier Open Source Projekte zusammentun. Ein Ergebnis davon sieht man bereits im GELF-Writer für Icinga 2. Weitere zukünftige Früchte haben die beiden auch angedeutet die alle sehr spannend klingen und eine sehr gute Integration der beiden Lösungen ergeben wird.
Als vorletztes gab uns Falk Stern einen sehr tiefen Einblick in das „Monitoring mit Graphite“ bei Xing, was vor allem gute Hinweise zum Thema Scaling gab, da man bei 18000 Metriken in der Sekunde doch so einiges an Arbeit investieren muss. Zu guter Letzt warf Sebastian Damm in seinem Vortrag „Monitoring VOIP Systems“ eine Blick auf die Kernsysteme von Sipgate und wie dort sogar Themen wie Probleme in der Sprachqualität anhand von Kenngrößen automatisiert erkannt werden.

Zusammengefasst lässt sich sagen es war wieder eine erfolgreiche Konferenz mit informativen Vorträgen und interessanten Unterhaltungen und ich freu mich schon aufs nächste Jahr vom 16. bis 18. November 2015!

Dirk Götz
Dirk Götz
Principal Consultant

Dirk ist Red Hat Spezialist und arbeitet bei NETWAYS im Bereich Consulting für Icinga, Puppet, Ansible, Foreman und andere Systems-Management-Lösungen. Früher war er bei einem Träger der gesetzlichen Rentenversicherung als Senior Administrator beschäftigt und auch für die Ausbildung der Azubis verantwortlich wie nun bei NETWAYS.

More config magic – OSMC 2014 – Tag 1

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Frisch und munter begann der Tag 1 wie immer mit Bernd und der Keynote. Wobei ich die Diskussion vom Vorabend sehr interessant fand, ob man bereits zur Keynote da sein muss, die auch ohne meine Einmischung zum Ergebnis kam: „Zur Keynote vielleicht nicht, aber wegen Bernd schon“. Die Teilnehmer wurden auf alles vorbereitet: den Twitter-Hashtag #OSMC, den Movember, die führerlose U-Bahn zur Abendveranstaltung, die Hardware-Verlosung unseres Sponsors Thomas Krenn, …
Der Vortrag „From monitoringsucks to monitoringlove, and back“ von Kris Buytaert beschäftigte sich mit der Devops-Bewegung monitoringsucks, die aus Aussagen entstand die mir als Consultant nur zu bekannt sind. Beispielsweise die aufwendige Konfiguration, der Gewöhnungseffekt an offene Probleme, die fehlende End2End-Überwachung, … Und quasi die Gegenbewegung monitoringlove, die auf Automatisierung und Messwerte setzt und von Werkzeugen wie Sensu, Puppet, Collectd und Graphite unterstützt wird. Natürlich abgerundet durch Logmanagement mit beispielsweise Graylog2 und dem ELK-Stack. Neben vielen weiteren Tools machte auch seine Vortragsweise die Präsentation interessant und damit meine ich nicht nur die Aussage „It’s illegal in Germany to think about Nagios“.


Michael Medin präsentierte nicht nur seinen NSClient++ sondern der Vortrag „Why we do monitoring wrong“ zeigt auf lustige Weise wo aktuelle Monitoring-Konzepte und -Technik oft kranken. Kernaussagen bzw. Fragen, die er aufgebracht haben wollte, waren: Statt der Überwachung von Werten wie der Festplattenauslastung ist es sinnvoller die Veränderung in diesen Werten zu überwachen, diese in einen Kontext zu setzen und dabei zu alarmieren wenn dies zu Auswirkungen führen kann. Ebenfalls sollten Werte in Korrelation gesetzt werden, beispielsweise ist eine hohe Auslastung der CPU nur kritisch wenn der eigentliche gewünschte Workload nicht der Grund dafür ist. Auch sollte hinterfragt werden was warum überwacht wird, die treibende Kraft sollte nicht sein, dass etwas technisch möglich ist sondern weil es etwas über Geschäftsprozesse aussagt.
Und es ging weiter mit zitierenswerten Aussagen: „It’s like the really old dinosaur that nobody knows how to kill (do note the Trademark)“.
Im Vortrag „Naemon 1, 2, 3, N“ von Andreas Ericsson gab es für das Publikum erst mal einen Abriss zur IT-Geschichte aus der Andreas Rückschlüsse für die Naemon-Roadmap gezogen hat. Interessanterweise fand sich mit dem Check Result Transformer und seinen adaptiven Schwellwerten sogar eine Lösung für eine der von Michael Medin kurz zuvor aufgeworfenen Fragen. Mit aktiven Agenten dreht Naemon auch die gewohnte Richtung der Überwachung im Nagios-Umfeld bei Bedarf um, wobei hier das Rad nicht neu erfunden wird sondern wiedermal Collectd zum Einsatz kommen kann.
Diesmal leider keine zitierfähigen Sätze, da Andreas als Beispiel gewählt hat die Internet-Moral anhand der Rate Porn/No-Porn in Torrent-Netzwerken zu überwachen! 😉
Mit dem Ende des dritten Vortrags war es dann Zeit für das übliche ausgiebige Mittagessen und interessante Gespräche in den verschiedenen Grüppchen.

Nach der Mittagspause ging es für mich weiter mit NeDi im Vortrag „Network Discovery Update“ von Remo Rickli, wie den ganzen Tag war es eine harte Entscheidung zwischen beiden parallel laufenden Vorträgen. Wie viele im Publikum bin ich mehr der System- als der Netzwerkadministrator und Netzwerkkomponenten sind Boxen, für die andere Tools und Befehle benötigt werden. NeDi springt hier in die Presche mit einem spezialisierten Werkzeug um ein Netzwerk mit seinen Komponenten zu erkennen und zu Überwachen. Integration solcher Spezialwerkzeuge in ein übergeordnetes zentrales Monitoring ist für mich dann immer wichtig und auch hier kann NeDi mit einer Integration in Icinga und ähnliche Lösungen punkten. Besonders begeistert hat mich die graphische Aufbereitung, die selbst bei komplexen Netzwerken noch übersichtlich erscheint.
In der Präsentation „Time to say goodbye to your Nagios based setup?“ erklärte Olivier Jan einem großen und gespannten Publikum mit welchen Werkzeugen aus der Open Source Community eine Monitoringumgebung bestehen kann nun da seiner Aussage nach der „godfather of open source monitoring“ tot ist. Neben den „4 Musketieren“ Naemon, Icinga 2, Shinken und Centreon stellte er viele weitere spezialisierte Lösungen vor, die sich in die Liste der monitoringlove von Kris Buytaert einreihten. Was den Vortrag hörenswert machte war, dass es nicht nur eine Vorstellung der Lösungen war, sondern schaffte auch ein Gesamtbild zu zeichnen.
Traditionsgemäß beschloss den ersten Tag der Vortrag „Current state of icinga“ von Bernd. Interessant war den Community-Wachstum mal in Zahlen und Graphen präsentiert zu bekommen, der sich auch in den „Icinga Camps“ niederschlägt. Wichtig für viele ist wohl auch das Icinga 1 weiterlebt, auch wenn es wohl keine neuen Majorfeatures mehr geben wird. Ein Großteil der Präsentation drehte sich somit um Icinga2, seine neue CLI, Konfigurations-MagieSyntax, den Agent und alles andere was mit dem Release 2.2 neu dazu kam. Es war schon soviel neues zum Core, dass der neue (morgige) Release Icinga Web 2 erst nach der eigentlichen Sprechzeit zum Thema wurde. Dieses stellt ein schönes leicht gewichtiges Framework für Module dar, von denen die ersten Monitoring (ja, Monitoring ist auch optional 😉 ), Dokumentation und Übersetzung, Business Process Addon, PNP4Nagios und Graphite sein werden. Diese profitieren dann von Responsive Design, Filtern, Dashboarding, Export in verschiedene Formate, … Wer wissen möchte wohin die Reise weitergeht wirft am besten einen Blick auf die Roadmap von Icinga 2 und Icinga Web 2
Und zum Schluss des Tages die größte Herausforderung alle Teilnehmer und Kollegen in die U-Bahn treiben und auf zur Abendveranstaltung! Zu dieser und dem zweiten Tag dann morgen mehr an gleicher Stelle.

Dirk Götz
Dirk Götz
Principal Consultant

Dirk ist Red Hat Spezialist und arbeitet bei NETWAYS im Bereich Consulting für Icinga, Puppet, Ansible, Foreman und andere Systems-Management-Lösungen. Früher war er bei einem Träger der gesetzlichen Rentenversicherung als Senior Administrator beschäftigt und auch für die Ausbildung der Azubis verantwortlich wie nun bei NETWAYS.

More config magic – OSMC 2014 – Tag 0

 
OSMC_Logo_Date_500_inversAuch diesmal ist mir die Rolle des Liveberichterstatters für unsere Open Source Monitoring Conference in Nürnberg zu gefallen, also liebe Leser freut euch auf einen Blogpost jeden Tag mit dem aktuellen Konferenzgeschehen.
Ich möchte den Kollegen Widhalm zitieren mit „Ich fühl mich holzig“, nachdem ich heute sein Wissen im Logstash-Workshop versucht habe abzuziehen. Es ging den ganzen Tag um die verschiedenen Komponenten des ELK-Stack (Elasticsearch – Logstash – Kibana) sowie weitere hilfreiche Werkzeuge wie Redis. Einigen Teilnehmer mag bei den vielen neuen Begriffen wie Shipper, Central, Grok, Snare und Lumberjack der Kopf am Ende geraucht haben, aber am Ende war auch jeder von der Lösung begeistert. Besonders spannend war es wie einfach sich unsere Systeme zu einem Elasticsearch-Cluster zusammengefunden haben und auch nach einem kleinen Netzwerkausfall auch alle wiedergefunden haben. Auch die Mächtigkeit der Filter, die schiere Zahl der Inputs und Outputs und die Flexibilität des Webinterfaces haben begeistert. Dazu kamen die vom Kollegen gezeigten Szenarien in denen sich auch jede Frage beantwortet fand. Auch die Fragen zum Thema Sicherheit, welche wohl mit den nächsten Version und dem entsprechenden Plugin endlich zufriedenstellend zu beantworten ist.


Neben der guten Verpflegung waren die Pausen auch schön um sich mit den Teilnehmern der anderen Workshops zu unterhalten, so saßen in den Workshops zu Puppet vom Kollegen Waldmüller, Windows-Monitoring von Michael Medin und Icinga Web 2 vom Kollegen Gelf auch eine gute Mischung von Konferenzneulingen und alten Hasen.

Mit dem Abendessen in geselliger Runde und weiterem Erfahrungsaustausch (nicht nur zum Thema Monitoring) lasse ich den Tag 0 ausklingen. Morgen geht es dann richtig weiter mit der ersten Runde Vorträge.

Dirk Götz
Dirk Götz
Principal Consultant

Dirk ist Red Hat Spezialist und arbeitet bei NETWAYS im Bereich Consulting für Icinga, Puppet, Ansible, Foreman und andere Systems-Management-Lösungen. Früher war er bei einem Träger der gesetzlichen Rentenversicherung als Senior Administrator beschäftigt und auch für die Ausbildung der Azubis verantwortlich wie nun bei NETWAYS.