Mit den normalen Bordmitteln des Apache2 ist es aktuell nicht möglich, zwei verschiedene Authentifizierungsmethoden zu verwenden. Gebrauchen kann man das aber beispielsweise sehr gut, wenn man einen webbasierten Dienst hat, welchen man für das interne Firmennetzwerk gegen LDAP und von extern über MOTP authentifizieren lassen möchte. Vorteil ist dabei, dass die nach außen offene Seite nicht durch Bruteforce-Attacken „gehackt“ werden kann.
Um diese Unterscheidung der Netze zu realisieren, wird eine iptables-Regel eingerichtet, welche alle Anfragen einer bestimmten Quelle auf einen anderen Port umleitet. Zusätzlich muss noch ein VHost angelegt werden, welcher auf diesem Port lauscht und die gewünschte Authentifizierung anbietet.
Ein kleines Praxisbeispiel:
Ich möchte, dass alle Anfragen, welche von extern kommen, gegen MOTP authentifiziert werden. Dafür lege ich einen VHost an, der auf Port 80 lauscht und MOTP als Authentifizierung anbietet.
Mein internes Netz, welches durch NAT nur eine IP (1.2.3.4) nach außen besitzt, soll sich gegen LDAP authentifizieren. Dafür lege ich ebenfalls einen VHost an, der auf Port 81 lauscht.
Nun leite ich den Verkehr, der von meinem Router des internen Netzes (IP 1.2.3.4) kommt auf Port 81 um. Da ich nicht will, dass alle Anfragen umgeleitet werden, weil ich noch mehrere Seiten auf meinem Server betreibe, habe ich zusätzlich den „LDAP-VHost“ auf die IP 127.0.0.2 gebunden.
Jetzt richte ich meine iptables-Regel ein:

iptables -t nat -A PREROUTING -s 1.2.3.4 -d 127.0.0.2 \
                -p tcp -m tcp --dport 80 -j REDIRECT --to-ports 81

Nun werden alle Anfragen wie gewünscht umgeleitet. Mit iptables-save kann ich mir die aktuellen Einstellungen ausgeben lassen und sie später per init-Skript wieder mit aufnehmen. Somit sind die Einstellungen auch „rebootfest“. Wichtig sei noch zu erwähnen, dass pro VHost eine eigene, externe IP benötigt wird.