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NETWAYS Blog

After "next generation floating" in HTML

Gang und gäbe ist mittlerweile der Gebrauch von umfließenden Container in HTML (float). Allerdings führt das oft zu Problemen wenn man z.B mit unterschiedlichen Abständen und Positionierungen hantiert. Außerdem ist dieses Modell einfach umständlich und grausig zu implementieren.
Mit einem W3C Vorschlag Ende 2013 hielt das „Flexible Box Layout Module“ Einzug in den CSS3 Standard. Die Idee hat man schon früher in der graphischen Programmierung. Innerhalb eines Containers wird eine unbestimmte Menge an Elementen untergebracht. Die Aufteilung der verfügbaren Breite erfolgt anhand von Anteilen.
Knapp ein Jahr später ist das Feature auch in den meisten Browsern verfügbar (Versionen später als November 2013).
Ein Beispiel
CSS:

.flex-container {
    display: flex;
}
.flex-item {
    flex: 1 1 auto;
    border: 1px #ff8000 solid;
}

HTML1 (gleiche Aufteilung):

Column 1
Column 2
Column 3

HTML2 (unterschiedliche Aufteilung):

Column 1
Column 2
Column 3
Column 4
Column 5

Weitere Informationen (z.B. Ausbreitung und Ausrichtung) findet man in den folgenden Links:
http://css-tricks.com/snippets/css/a-guide-to-flexbox/
https://developer.mozilla.org/en-US/docs/Web/Guide/CSS/Flexible_boxes
http://www.w3.org/TR/2012/CR-css3-flexbox-20120918/
Fazit: Endlich geile Container 😉

Marius Hein
Marius Hein
Head of IT Service Management

Marius Hein ist schon seit 2003 bei NETWAYS. Er hat hier seine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert und viele Jahre in der Softwareentwicklung gearbeitet. Mittlerweile ist er Herr über die interne IT und als Leiter von ITSM zuständig für die technische Schnittmenge der Abteilungen der NETWAYS Gruppe. Wenn er nicht gerade IPv6 IPSec Tunnel bohrt, sitzt er daheim am Schlagzeug und treibt seine Nachbarn in den Wahnsinn.

Asynchrone Kommunikation im Web: Eine kleine Übersicht

Während das Web in den meisten Fällen mit dem klassischen Request-Response Modell funktioniert, benötigen heutzutage immer mehr Applikationen (spätestens wenn es um Kollaboration geht) die Möglichkeit, vom Server unaufgefordert Informationen zu bekommen. Mittlerweile gibt es dafür einen Wulst voller Bibliotheken und Schnittstellen.
Mein heutiger Blogpost soll gar nicht genau auf eine (oder alle) der Technologien vorstellen, sondern nur eine kurze Übersicht und Anregung geben, wenn man mal auf der Suche ist:

  • HTTP Polling oder lange blockierende HTTP Requests (Comet): Diese gehen immer und brauchen auch keine spezielle Bibliothek. Man stellt entweder sehr oft Anfragen und der Server sagt dann schon wenn etwas passiert, ansonsten nichts (Polling eben) oder der Server blockiert bis etwas passiert und sendet in diesem Falle die Antwort für den Request. Blockiert allerdings in älteren Browsern immer eine der häufig benötigten Verbindungen und ist (egal in welcher Variant) nur noch als Fallback für ältere Browser geeignet (Comet). Davon gibt es viele Varianten, im IFrame oder um Streaming zu ermöglichen, letzten Endes ists aber immer eine Krücke. Da das keine ‚offizielle Technik‘, sondern eher ein Hack ist gibts als weiterführende Literatur nur die Wikipedia Seite.
  • Websockets: Ein eigenes Protokol das eigens für persistente bidirectionale Kommunikation mit dem Server gedacht ist. Läuft auch auf vielen Mobilgeräten und kann für ältere Browser (wenn man den Technologiebruch verkraften kann) über ein Flash Fallback wie websocket-as nachgerüstet werden. Bei Websockets läuft die Kommunikation über einen anderen Port als 80, daher kann eine restriktive Firewall hier den Spaß verderben. Die exzellente Mozilla Developer Network Seite weist den Weg, ein Blick in den Standard kann aber auch nicht schaden. Größter Nachteil: Der mangelnde Browsersupport und die z.T. auf Drafts aufbauende Implementierung in älteren Browsern.
  • Server-Sent Events: Eine W3C Recommendation, die es einem Server erlaubt, Events über einen offenen Kanal an Clients (!= Internet Explorer) zu senden. Das Protokoll ist extrem einfach und kommt mit HTTP Bordmitteln aus, im Gegensatz zu Websockets kann der Server aber über den gleichen Kanal keine Events empfangen (dafür muss man dann wieder neue Requests senden). Einen Vorteil gegenüber Websockets sehe ich darin, dass die Kommunikation über den HTTP Port geschieht, ich würde im Zweifel jedoch eher auf Websockets setzen. Die sind mittlerweile ein Standard und haben heute schon besseren Browsersupport. Die W3C Recommendation fängt mit guten Beispielen an, und Mozilla hat ein Beispiel in PHP.

Es gibt hiervon noch einige Varianten, bei der Auswahl einer Technologie muss man sich aber für Performance vs. Kompatibilität entscheiden. Meine klare Empfehlung ist daher, eine Bibliothek wie SockJS zu verwenden. Diese wählt für die aktuelle Platform das effizienteste Protokoll heraus und abstrahiert dessen Verwendung für den Nutzer. Durch die große Auswahl an Adaptern für verschiedene serverseitige Technologien ist es damit kinderleicht, asynchrone Nachrichten zwischen Browser und Server auszutauschen.
Ich hoffe zwar in Zukunft direkt mit Websockets arbeiten zu können, allerdings wird es wohl noch eine Weile dauern bis der Internet Explorer 10 in jeder Firma angekommen ist.

Web Notifications – bald für (fast) alle

Screen Shot 2013-06-13 at 10.18.20 AM
Zugegeben, Web Notifications sind an sich ein etwas alter Hut – Google Chrome kann das schon lange und wer das Webinterface von GMail nutzt, kennt sicher auch die ‚Notify me about incoming mails‘ Funktion. Dennoch habe ich mich bisher immer zurückgehalten einen Blogpost darüber zu schreiben, denn lange Zeit war das eine WebKit (und z.T. Chrome) Insellösung mit dem ‚webkit‘ Prefix und ohne w3c Standard.
Web Notifications sind an sich nichts besonderes: Man erlaubt einer Webanwendung einfach, eine Notification am Desktop anzuzeigen, auch wenn der Browser gerade nicht aktiv ist. Google Mail ist da wohl auch gleich eines der logischen Beispiele: Wenn eine neue Mail kommt, will man darüber informiert werden, aber nicht andauernd auf das Fenster schauen.
mehr lesen…

Html Font Awesomeness

Knapp ein Jahr ist der Artikel über CSS Frameworks nun alt. Allerdings gewinnt das Thema immer mehr an Bedeutung. Bootstrap ist mittlerweile in aller Munde und viele Designs im Netzt erinnern an Twitter und Konsorten. JS RIA Designs sind rückläufig und man wendet sich wieder dem klassischen, semantischen Web zu. Soll heißen, manches wird einfacher wenn man sich auf das Html an sich konzentriert, als darauf was ein Framework ausspuckt. Ein Paradekanidat hierfür ist jQuery und eben Bootstrap.
Ein kleines Projekt Namens Font Awesome geht sogar noch einen Schritt weiter und verpackt lästige Icons, welche meistens als Pixel vorliegen in eine Schriftart. Der Vorteil liegt auf der Hand: Klein, skalierbar, einfärbbar und veränderbar mit CSS. Aufbereitet durch handliche CSS Klassen und eingebettet in Bootstrap lassen sich sehr schnelle und sehr schöne Designs bauen:


Natürlich erkauft man sich die Einfachheit mit modernen Technilogien wie z.B. CSS3. Allerdings bleibt das Projekt mit einigen Einschränkungen abwärtskompatibel bis zu IE7. Sehr gut, weiter wollen wir auch nicht mehr runter ;-). Wirklich ein CSS Tool auf das die Welt gewartet hat – Grazie!

Marius Hein
Marius Hein
Head of IT Service Management

Marius Hein ist schon seit 2003 bei NETWAYS. Er hat hier seine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert und viele Jahre in der Softwareentwicklung gearbeitet. Mittlerweile ist er Herr über die interne IT und als Leiter von ITSM zuständig für die technische Schnittmenge der Abteilungen der NETWAYS Gruppe. Wenn er nicht gerade IPv6 IPSec Tunnel bohrt, sitzt er daheim am Schlagzeug und treibt seine Nachbarn in den Wahnsinn.

Effiziente Codeorganisation in JavaScript: require.js

Dilemma:

Codeorganisation in JavaScript geht mir schon seit je her etwas auf die Nüsse. Wegen der Natur von JavaScript muss man entweder alle Skripte von Anfang an laden (= viel JavaScript parsen bei Seitenaufbau) oder man verwendet XHR/JSONP (JSONP ist in diesem Falle einfach ein dynamisches Einfügen von script Tags), was wiederum aufwendig ist, da asynchron. Eine include/import Direktive wie in anderen Sprachen existiert nicht.

Lösungsmöglichkeiten:

Netterweise haben sich viele (hauptsächlich Framework-) Entwickler ebenfalls schon Gedanken über Codeorganisation und dieses Problem gemacht und verschiedene Ansätze, teils recht ähnliche Ansätze entwickelt :

  • ExtJS hat eine recht feste Ordnervorgabe, an der sich die Anwendung orientiert. Dependencies müssen aber in den Klassen angegeben sein
  • Qooxdoo erkennt Abhängigkeiten automatisch, dafür muss man allerdings das Generator Skript bei Änderungen ausführen (entspricht daher in etwa dem klassischen Kompilieren/Linken)
  • CommonJS spezifiziert einen Standard für Modularisierung, der recht verbreitet bei Serveranwendungen ist (z.b. NodeJS, CouchDB)
  • Und last but not least (es gibt natürlich noch mehr) hat Dojo ihren Modularisierungsmechanismus AMD (Asynchronous Module Definition) getauft und mit require.jseine Implementierung zur Verfügung gestellt

Ich fand require.js den schönsten Ansatz wenn man gerade kein großes Framework verwenden will. Einerseits ist es recht schlank, benötigt wenig Setup und reduziert vor allem die Anzahl der globalen Browser-Objekte. Letzteres ist vor allem wichtig, wenn man Gefahr läuft zwei Versionen der gleichen Bibliothek verwenden zu müssen (weil man z.B. JQuery verwendet und ein Tool in die Applikation einbindet, das seine eigene JQuery Version mitliefert). Ausserdem ist AMD keine Insellösung, sondern basiert in weiten Teilen auch auf CommonJS.

Require.js – How To:

Die Einbindung von require.js ist recht einfach, man bindet einfach require.js ein und gibt optional an, welches Skript die Startlogik für die Applikation beinhaltet:

<script data-main="include/app.js" src="scripts/require.js"></script>

Jetzt wird beim Start direkt die Datei include/app.js eingebunden und ausgeführt.
(Man kann sehr einfach programmatisch auch noch extra Regeln für die Auflösung von Skripten, Grundpfade, etc. angeben, da verweise ich mal auf die gute Dokumentation)
AMD definiert jetzt zwei wichtige Funktionen: require() und define():

  • require() fordert require.js auf, erst die Module zu laden und mir danach bereitzustellen. Das kann z.B. so aussehen:

    require(["mein/modul1","mein/modul2"], function(modul1,modul2) {
    //hier kann jetzt mit modul1 und modul2 aus dem 'mein' Ordner (= Namespace) gearbeitet werden
        modul1.process(document.body);
    });

    So könnte jetzt unsere app.js aussehen und schonmal alle Module laden, die sie direkt benötigt. Nützlich ist das auch wenn man nur in speziellen Fällen eine Abhängigkeit braucht und diese nur bei Bedarf on-the-fly nachladen will. Ansonsten findet man sich häufiger dabei define() zu Verwenden:
  • define() definiert ein neues Modul und deren Abhängigkeiten. Die mein/modul1.js könnte jetzt so aussehen und z.B. JQuery und ein weiteres Modul benötigen (Achtung: $ ist nur eine Variable die auf JQuery zeigt, nichts besonderes.) :
     define(['lib/jquery','mein/modul3'],function($,modul3) {
        // Schnittstelle für modul1 wird zurückgegeben, hier z.B. ein Schnittstellenobjekt
        return {
           funktion1: function(el) { return modul3.process($(el)); } //tue irgendetwas mit dem element
        }   
    });

Für einfache Projekte braucht man oft auch gar nicht mehr – das Problem mit der Codeorganisation ist gelöst! Allerdings lohnt ein Blick in die Dokumentation, die ist wirklich sehr gut und bietet Anreize und Lösungen für viele Probleme, die im Alltag auftreten könnten.
Ein Nachteil an require.js ist natürlich, dass man sein Programmiermodell ein wenig Umstellen muss. Da der Aufwand jedoch nicht wirklich groß, der Nutzen jedoch schon ist, kann man das meiner Meinung nach verkraften.