dost-logo-h40Gestern war ich bei den Deutschen OpenStack Tagen in Frankfurt und habe dort einen Vortrag zu Puppet im Zusammenspiel mit OpenStack gehalten. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an B1 Systems für die Gelegenheit. Für mich war das die Chance (ok sagen wir ich musste es dann wohl) OpenStack endlich noch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte bisher zwar viel darüber gehört aber nie wirklich einen Blick auf alle Details geworfen.
Machen wir es kurz; ich habe selten eine größere Bastelbude gesehen. Kein Zweifel das OpenStack, Kompetenz und fachkräftige Unterstützung vorausgesetzt, unwahrscheinlich viele Möglichkeiten mitbringt eine Private- oder Public-Cloud aufzubauen. Dass das jemand ohne hohe Investition, in entsprechende eigene Pakete und Modifikation des bereitgestellten Softwarelayers schafft, bezweifle ich jedoch sehr.
Der vorhandene Softwarestack erlaubt es einem unwahrscheinlich viele Hard- und Softwarekomponenten zu einer Gesamtlösung zusammenzubauen, jedoch ist da keine Umgebung wie die andere. Viele Komponenten krachen an allen Ecken und Enden und die Vielzahl der unterstützten Backends macht das natürlich auch für die Entwickler nicht gerade einfach. Ein amüsantes Beispiel dafür ist Ceilometer, welche als Telemetrie-Komponente für die Erfassung von physikalischen und virtuellen Ressourcen verantwortlich ist. Aus meiner Zuhörerschaft (ca. 70 Personen) setzen das ganze 0 Personen ein und wenn man ein bisschen in den Foren liest, kann man auch verstehen warum das so ist. Standardmässig wird wohl MongoDB verwendet, was jedoch bei größeren Umgebungen (so 5-10 Hosts) schon zu Performanceproblemen führt. Kein Problem, dann nimm doch einfach OpenTSDB, schreibt jemand anderes im Forum und dann wird es bereits amüsant.
Um das klar zu stellen: Es gibt mit Sicherheit Anforderungen die den Einsatz von OpenStack erfordern, aber viele dürften es aus meiner Sicht nicht sein und „einfachere“ Lösungen wie OpenNebula würden vermutlich die meisten Bedürfnisse ebenfalls hervorragend befriedigen. Gott sei dank ist ja nicht immer nur der Bedarf entscheidend für das Mittel der Wahl, denn sonst würde auch niemand mit dem Q7 zum Biosupermarkt fahren. Hier noch meine Slides vom Mittwoch.
Da das meine subjektive Einschätzung ist, freue ich mich wie immer über Kommentare und natürlich jeder wie er will. Hauptsache Open Source.

Bernd Erk
Bernd Erk
CEO

Bernd ist Geschäftsführer der NETWAYS Gruppe und verantwortet die Strategie und das Tagesgeschäft. Bei NETWAYS kümmert er sich eigentlich um alles, was andere nicht machen wollen oder können (meistens eher wollen). Darüber hinaus startete er früher das wöchentliche Lexware-Backup, welches er nun endlich automatisiert hat. So investiert er seine ganze Energie in den Rest der Truppe und versucht für kollektives Glück zu sorgen. In seiner Freizeit macht er mit sinnlosen Ideen seine Frau verrückt und verbündet sich dafür mit seinen beiden Söhnen und seiner Tochter.