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NETWAYS Blog

Bitkom Forum Open Source 2019

Am 17. September 2019, findet in Erfurt das Forum Open Source statt, in dessen AK wir seid einigen Jahren engagiert sind. Gerne laden wir Euch zu diesem kostenfreien Event ein. Nachfolgend die offizielle Event-Beschreibung:

Die Digitalisierung schreitet mit unglaublicher Geschwindigkeit voran und durchdringt nahezu alle Branchen und Wirtschaftszweige. Damit wächst der Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften kontinuierlich und das bei gleichzeitig weniger zur Verfügung stehenden Ressourcen durch geburtenschwache Jahrgänge. So gilt es Arbeitskräfte, Expertenwissen aber auch Kapital zu bündeln, um gemeinsam der Digitalen Transformation zu begegnen.

Open Source hat sich über Jahrzehnte als transparente und effiziente Form der Zusammenarbeit bewährt. Durch gemeinsame Entwicklungen steigt nicht nur die Kosteneffizienz, sondern auch die Attraktivität als “Open Minded”-Arbeitgeber. Die Politik hat ebenso die Chancen durch eine Open-Source-basierte Zusammenarbeit zunehmend erkannt, um insbesondere den Gefahren für den Wirtschaftsstandort Deutschland durch Fachkräftemangel und knappe Ressourcen zu begegnen.

Das Bitkom Forum Open Source 2019 vertieft daher das Thema der Digitalen Ökosysteme und bietet eine Plattform für den Austausch, die Bestandsaufnahme und für Konzepte einer kooperativen, effizienten und transparenten Zusammenarbeit mit Open Source. Hierzu laden wir Sie herzlich ein, wenn wir uns treffen

am Dienstag, 17. September 2019, 10:00 – 17:00 Uhr (Registrierung und Begrüßungskaffee bereits ab 9 Uhr)
Arena Erfurt im Steigerwaldstadion, Mozartallee 3, 99096 Erfurt

Bernd Erk
Bernd Erk
CEO

Bernd ist Geschäftsführer der NETWAYS Gruppe und verantwortet die Strategie und das Tagesgeschäft. Bei NETWAYS kümmert er sich eigentlich um alles, was andere nicht machen wollen oder können (meistens eher wollen). Darüber hinaus startete er früher das wöchentliche Lexware-Backup, welches er nun endlich automatisiert hat. So investiert er seine ganze Energie in den Rest der Truppe und versucht für kollektives Glück zu sorgen. In seiner Freizeit macht er mit sinnlosen Ideen seine Frau verrückt und verbündet sich dafür mit seinen beiden Söhnen und seiner Tochter.

Zwei Juristen, drei Meinungen

Es ist schwer zu glauben, dass es für einen Anwendungsentwickler überhaupt von Vorteil ist, auch nur einen Hauch juristischen Sachverstandes zu besitzen; dem ist aber so.
Dies musste ich feststellen, als neulich die Frage im Raum Stand, unter welche Lizenz wir unsere Software zukünftig stellen sollen.
Für meine Stellungnahme dazu gab es eine Menge zu recherchieren; ich halte es für sinnvoll, die Ergebnisse dieser Recherche allgemein zugänglich zu machen:

Allgemeine Lizenzfragen

  1. Soll das Programm freie Software sein oder proprietäre Software?
  2. Im Falle erstgenannter: Soll ein das Programm mit einem Copyleft versehen werden?

Wir als Firma beabsichtigen, die Nutzer unserer Software nicht in ihrer Freiheit einzuschränken; daher kommt nur eine Freie-Software-Lizenz in Frage.
Ein mit einem Copyleft versehenes Programm darf nur unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden; ob das sinnvoll ist, muss von Fall zu Fall entschieden werden.

Häufig verwendete Freie-Software-Lizenzen

Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Siehe auch: dem GNU-Projekt seine Liste Freier-Software-Lizenzen

„Public Domain“

Verzicht auf alle möglichen Ansprüche seitens des Urhebers.

MIT License (aka X11 License), BSD 2-Clause License

Copyright-Vermerk muss allen Kopien der Software beiliegen.

BSD 3-Clause License

Wie 2-Clause, zusätzlich darf dem Urheber sein Name nicht zum Bewerben oder Kennzeichnen von von der Software abgeleiteter Werke verwendet werden.

BSD 4-Clause License

Wie 3-Clause, zusätzlich mit der unausstehlichen BSD-Werbeklausel. (Von der Verwendung dieser Lizenz wird ausdrücklich abgeraten!)

PHP-Lizenz

Vergleichbar mit der BSD 4-Clause License.

Apache License, Version 2.0

Vergleichbar mit der BSD 3-Clause License, zusätzlich droht Nutzern – seitens des Urhebers, im Bezug auf die unter dieser Lizenz stehende Software – keine Klage wegen Patentverletzung.

GNU General Public License (GPL)

  1. Copyright-Vermerk muss allen Kopien der Software beiliegen.
  2. Bietet Benutzern folgende vier Freiheiten:
    • die Freiheit, das Programm für jeden Zweck auszuführen,
    • die Freiheit, das Programm eigenen Bedürfnissen anzupassen,
    • die Freiheit, die Software mit Freunden und Mitmenschen auszutauschen und
    • die Freiheit, gemachte Änderungen mit anderen auszutauschen.
  3. Modifizierte oder mit anderen Werken kombinierte Versionen dürfen nur unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. (Copyleft)
  4. Ein jeder Benutzer muss die Möglichkeit haben, ohne (zusätzliche) Kosten eine Kopie des gesamten Quellcodes zu erhalten.

GNU Lesser General Public License (LGPL)

Wie GPL, zusätzlich darf das Programm („vorzugsweise“ eine Bibliothek) (auch) in Nicht-(L)GPL- (sogar proprietäre) Software eingebunden werden – bspw. durch statisches/dynamisches Linken.
Der Nutzer muss – bspw. nach einer Modifikation der Bibliothek – diese (selbstständig) in das einbindende (evtl. Nicht-(L)GPL-)Programm linken können.

GNU Affero General Public License (AGPL)

Wie GPL, zusätzlich müssen Nutzer, die über ein Netzwerk mit der Software kommunizieren, den Quellcode dieser – ohne (zusätzliche) Kosten – erhalten können.

Kompatibilität Freier-Software-Lizenzen

Die Frage nach der Kompatibilität verschiedener Software-Lizenzen kann (wie so viele Rechtsfragen) nicht pauschal beantwortet werden, sondern nur von Fall zu Fall – siehe:

Kompatibilität LGPL – GPL – AGPL

  1. Es ist erlaubt, Werke unter GPL mit Werken unter AGPL zu linken/kombinieren;
    • die Lizenzen gelten weiterhin für die entsprechenden Teile der Software, aber
    • Sektion 13 der AGPL (Interaktion über ein Netzwerk) gilt für das gesamte Werk.
  2. Die LGPL ist kompatibel mit der GPL.

Kompatibilität GPLv2 – GPLv3

Diese zwei Lizenzen sind nicht kompatibel, außer durch die „or (…) any later version“-Klausel; diese erlaubt es, ein Programm (optional) unter einer beliebigen später erschienenen Version der GPL zu Nutzen.
Diese Klausel muss, sofern gewünscht, explizit angegeben werden, ist aber bereits im Standard-GPL-Lizenz-Header enthalten. Letztgenannter muss ggf. „nur“ übernommen werden.
Es wird ausdrücklich empfohlen, so zu verfahren, da sonst die Gefahr besteht, dass unter einer später erschienenden Version der GPL stehende Software „von morgen“ sich keinen Quellcode wird einverleiben können von Software ohne die Klausel.

GPLv2 vs. GPLv3

Siehe:

Fazit

Es existiert zur Zeit ein für einen Laien nur schwer überschaubarer Dschungel an Software-Lizenzen. Welche Software unter welche Lizenz gestellt werden sollte/kann/darf, muss von Fall zu Fall entschieden/geklärt werden.

Empfehlung

Ich persönlich empfehle, eine der folgenden Software-Lizenzen zu verwenden:

  • GPLv3+ (`+‘ für die „or (…) any later version“-Klausel)
  • LGPLv3+
  • Apache License 2.0
Alexander Klimov
Alexander Klimov
Senior Developer

Alexander hat 2017 seine Ausbildung zum Developer bei NETWAYS erfolgreich abgeschlossen. Als leidenschaftlicher Programmierer und begeisterter Anhänger der Idee freier Software, hat er sich dabei innerhalb kürzester Zeit in die Herzen seiner Kollegen im Development geschlichen. Wäre nicht ausgerechnet Gandhi sein Vorbild, würde er von dort aus daran arbeiten, seinen geheimen Plan, erst die Abteilung und dann die Weltherrschaft an sich zu reißen, zu realisieren - tut er aber nicht. Stattdessen beschreitet er mit der Arbeit an Icinga Web 2 bei uns friedliche Wege.

Weekly Snap: Git Web Interfaces, mRemote & OSMC 2012

25 – 29 June ended the month with tips for systems administrators and Git projects as well as events past and coming up.
Ronny recommended mRemote as an open source, multi-tab remote connection manager for Windows users.
Following on, Johannes reviewed free alternatives to Github, taking a quick look at Gitorious and Gitlab.
Ending with events, Eva counted 114 days to OSMC 2012 with Matthias Kettner’s presentation on the “Latest Developments in Check_MK” while Bernd attended BITKOM’s Forum Open Source in Berlin.