Ein Verzeichnisdienst gehört zu den Grundbausteinen jeder IT-Infrastruktur und dabei ist es ganz egal ob es sich um 20 oder 2000 Anwender im Unternehmen handelt.
Sinn und zweck von Verzeichnisdiensten
In der Regel dient er als hierarchische angeordnete Ablage zur zentralen Speicherung von Benutzerdaten, der Gruppenverwaltung, dem Rechtemanagement oder dem bereitstellen von Applikationen.
Meist liegt dieser Datensammlung eine Datenbank zu Grunde welche die Informationen speichert und über verschiedene Netzwerkprotokolle (DAP, LDAP, LDAPS, Kerberos, NCP etc.) zur Verfügung stellt. Weil es in der Datenbank selten große Schreibvorgänge gibt ist sie dahingehend optimiert beim reinen Lesezugriff schnell zu antworten.
LConf nutzt diese Funktionalität ebenfalls, dient aber nicht zum speichern von Benutzerdaten sondern, dank eines angepassten Schemas, zum speichern der Nagios- oder Icingakonfigurationsdaten. Durch die hierachische Vererbung von Objekten lassen sich so schnell eigene und effiziente Strukturen aufbauen.
OpenLDAP ist DER Verzeichnisdienst unter den OpenSource Verzeichnisdiensten und muss sich schon lange nicht mehr hinter propertären Lösungen wie ActiveDirectory (Microsoft) oder eDirectory (Novell) verstecken. Auch eine möglicher Einsatz als Metadirecotry Server ist möglich. In einem solchen Szenario würden Identitätsdaten mittels verschiedener Konnektoren zu anderen Verzeichsdiensten repliziert bzw. synchronisiert.
Das OpenLDAP Projekt gibt es seit 1998 und wird von drei Hauptentwicklern vorangetrieben (Weitere Informationen: http://www.openldap.org/project/).
OpenLDAP 2.4
Die aktuelle Version OpenLDAP 2.4 hat im Bereich Performance und Funktionalität zugelegt so das dieser auch oft als zentrale Instanz in IdentityManagement Konstrukten eingesetzt wird.
Ein großer Vorteil ist das relativ neue Konfigurationsschema bei dem die Einstellungen direkt im DIT (Directory Information Tree) landen. Viele Konfigurationsänderungen können auf diese Weise ohne einen Neustart des LDAP-Servers übernommen werden. Neben diesen Features wurde das Replikationsschema um zwei weitere Möglichkeiten erweitert die jede denkbare Replikation erlauben: MirrorMode und N-Way MultiMaster
OpenLDAP 2.4 Mirror ModeBeim MirrorMode lassen sich LDAP Server verteilt über beispielsweise zwei Standorte aufbauen und erlauben eine Replikation der Daten über zwei Provider.
In diesem Fall hat der erste Provider die Verbindung zu jedem MasterServer, schreibt aber die Daten nur auf einen Server, welcher diese wiederum repliziert. Der zweite Provider läuft als Standby mit und fängt den ersten Provider auf sollte dieser ausfallen und führt die restlichen Schreibvorgänge solange durch bis Provider 1 wieder online ist.
Der N-Way MultiMaster Replikationsweg ermöglicht es mehrere aktive Master Replikationen zu schalten welche in N-Wegen zueinander stehen können und wiederum Slaveserver besitzen können.OpenLDAP Standalone Ldap Proxy
Neben dem „Standardaufbau“ von Master / Slave Konstrukten lassen sich mit OpenLDAP auch LDAPProxy Server zwischenschalten um ggf. an Standorten die Administration in den Slave hinein zu ermöglichen ohne Zugriff auf den Master zu benötigen.
Mittels dieser verschiedenen Architekturmöglichkeiten die OpenLDAP bietet lassen sich viele beliebige Szenarien abbilden.
OpenLDAP ermöglicht ein Onlinebackup der Datenbank (ldapsearch) oder ein Offlinebackup (slapcat).
Zudem nutzt OpenLDAP Checkpointing, welches die Fehlertoleranz anhand von einem Snapshot ähnlichem Mechanismus bietet um im Fehlerfall oder Absturz Datenbankinkonsistenz zu vermeiden.
Die Replikation sowie das Laufzeitverhalten lässt sich mit verschiedenen Nagios und Icinga Plugins monitoren.