HibiscusLeider ist es immer noch so, dass es bei spezialisierter Software Linux der klare Aussenseiter ist. Viele Lücken gibt es hier bei Business relevanter Software, z.B. Projektplanung, Zeiterfassung oder Musikproduktion. Das heißt jetzt nicht dass es überhaupt gar keine Software gibt. Meistens machen es die Schnittstellenaus, welche die Interoperabilität zwischen den globalisierten Betriebssystem Giganten einschränken oder schier unmöglich machen. Gezwungenermaßen steigt man dann für einen bestimmten Anwendungsfall auf ein anderes Betriebssystem um. Klassische Vertreter dieser Art sind Steuerprogramme oder Banking Software. Wobei durchaus davon auszugehen ist, dass der gemeine Linuxuser hin und wieder seine Steuern zahlt oder eine Überweisung tätigt.
Für eine Überweisung bin ich neulich auf Hibiscus gestoßen – eine ordentliche Banking Software mit HBCI Unterstützung für die üblichen Geschäftsvorfälle. Unterstützung gibt es hier bis HBCI/FinTS Version 3 mit Chipkarte, Schlüsseldiskette und Pin/Tan (optisch und SMS). Das Interface ist aufgeräumt und bietet einiges an Auswertung und Kategorisierung für seine Transaktionen an. So kann man besonders schön am Monatsende sehen wo das Geld eigentlich versiegt und eventuelle Gegenmaßnahmen einleiten.
Kurz und knapp:

  • Java basierend (HBCI4Java basierend)
  • GPLv2
  • Linux, MacOS, Windows
  • Quellcode bei GitHub
  • Bulk Abruf
  • Sammel-Überweisungen / -Lastschriften
  • Export und Import von Daten
  • Reporting
  • Jameica Architektur: Basierend auf Plugins / Headless Betrieb als Server

Die Basisfunktionalitäten kann man natürlich auch im Webinterface der Bank erledigen, wer allerdings die Umsätze über einen längeren Zeitraum aufheben möchte oder eine ordentlich Volltextsuche in Transaktionen/Gegenkonten, kommt um einen ordentlichen Fat Client nicht drum rum.
Ordentliches Teil, übersichtlich und tut genau das, was man braucht. Vielen Dank dafür!


(Bildquelle: http://www.willuhn.de)

Marius Hein
Marius Hein
Head of IT Service Management

Marius Hein ist schon seit 2003 bei NETWAYS. Er hat hier seine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert und viele Jahre in der Softwareentwicklung gearbeitet. Mittlerweile ist er Herr über die interne IT und als Leiter von ITSM zuständig für die technische Schnittmenge der Abteilungen der NETWAYS Gruppe. Wenn er nicht gerade IPv6 IPSec Tunnel bohrt, sitzt er daheim am Schlagzeug und treibt seine Nachbarn in den Wahnsinn.