In meinem letzten Blog-Post, The way to Go, habe ich bereits einige Vorteile der Programmiersprache Go aufgezeigt. Und als ob es nicht schon genug wäre, dass man beim Umstieg auf Go nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten muss: Ein einzelnes Programm muss nicht mal komplett in Go geschrieben sein…
Multilingual unterwegs
Ich arbeite für einen deutschen IT-Dienstleister, aber beim recherchieren von Lösungen für Kundenprobleme muss ich die russischen Quellen nicht erst ins Deutsche übersetzen, sondern kann direkt mit ihnen arbeiten. Genau so kann bspw. ein Go-Programm direkt von C-Bibliotheken Gebrauch machen – und umgekehrt. Vorausgesetzt, die Schnittstellen beschränken sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.
Was wäre das auch wirtschaftlich für ein Fass ohne Boden wenn sämtliche benötigte Bibliotheken erst in Go neu geschrieben werden müssten. Umso mehr wundert es mich, dass so manche Datenbank-Treiber doch komplett neu geschrieben wurden…
Good programmers know what to write.
Great ones know what to rewrite (and reuse).
Multilingual in der Praxis
Ich bin zwar kein Fernsehkoch, aber habe trotzdem schon mal was vorbereitet – eine extrem abgespeckte Version von go-linux-sensors:
[code]
package go_linux_sensors
/*
#include <stdio.h>
#include <string.h>
#include <sensors/sensors.h>
#include <sensors/error.h>
typedef const char cchar;
#cgo LDFLAGS: -lsensors
*/
import "C"
import (
"reflect"
"unsafe"
)
type Error struct {
errnr C.int
}
func (e Error) Error() string {
return cStr2str(C.sensors_strerror(e.errnr))
}
func Init() error {
if err := C.sensors_init((*C.FILE)(nil)); err != C.int(0) {
return Error{err}
}
return nil
}
func Cleanup() {
C.sensors_cleanup()
}
func GetLibsensorsVersion() string {
return cStr2str(C.libsensors_version)
}
func cStr2str(cStr *C.cchar) string {
slen := int(C.strlen(cStr))
bridge := reflect.SliceHeader{
Data: uintptr(unsafe.Pointer(cStr)),
Len: slen,
Cap: slen,
}
return string(*(*[]byte)(unsafe.Pointer(&bridge)))
}
[/code]
Diese schlägt eine Brücke zu libsensors, um die Hardware-Sensoren auszulesen.
Direkt nach dem Package folgt auch schon der Import des ominösen Pakets „C“. Dieses enthält sämtliche C-Standard-Datentypen und alle Datentypen und Funktionen, die über Header-Dateien im Kommentar direkt darüber eingebunden wurden. Ja, richtig, in diesem „magischen“ Kommentar lässt sich nahezu beliebiger C-Code unterbringen, um auf jenen im Go-Code zuzugreifen. Des weiteren lassen sich die tatsächlichen Bibliotheken mit „#cgo LDFLAGS:“ automatisch linken. Bei höheren Mengen an Code/Includes bevorzuge ich persönlich eine extra Header-Datei statt einem langen Kommentar.
Etwas weiter unten ruft Init() auch schon sensors_init() auf – als wäre es eine gewöhnliche Go-Funktion im Paket C. Und auch die Datentypen lassen sich verwenden als seien es die eigenen – wovon Error fleißig Gebrauch macht.
Lediglich cStr2str() macht einen etwas unorthodoxen Eindruck… aber hey – es funktioniert. 😉
Jeder gesparte Euro zählt…
… und jede wiederverwendete Zeile Code. Wir bei NETWAYS wissen das zu schätzen und arbeiten dementsprechend effizient – an euren Projekten!
