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NETWAYS Blog

SSL/TLS Zertifikate für die Nutzung im internen Netz (apache)

Um verschiedene Dienste im LAN sicher zu nutzen, werden SSL-Zertifikate benötigt. Wir verwenden dafür in manchen Fällen ein selbstsigniertes Zertifikat. Das SSL-Zertifikat enthält Informationen über den Namen des Inhabers, den öffentlichen Schlüssel, eine Gültigkeitsdauer und gegebenenfalls den Namen der Zertifizierungsstelle. Mit dem öffentlichen Schlüssel kann das Zertifikat der Zertifizierungsstelle überprüft werden.

Das SSL-Zertifikat muss zuerst als vertrauenswürdig eingestuft werden, dazu sind bestimmte Rangordnungen der Autoritäten notwendig. Der Browser verfügt über Listen mit Zertifizierungsstellen deren SSL-Zertifikate bedingungslos vertraut werden. Beim Aufrufen einer SSL-verschlüsselten Website, prüft der Browser das Zertifikat auf Gültigkeit der Referenzen und des Herausgebers der Webadresse. Kennt der PC oder Browser den Herausgeber des Zertifikates nicht, meldet er einen Zertifikatsfehler. Diesen Fehler kann man übergehen und seinen Besuch auf der Website fortsetzen.

Selbstsignierte Zertifikate geben diesen Fehler logischerweise immer, da sie nicht von einer Zertifizierungsstelle als gültig und sicher geprüft wurden. Hier signiert der Server selbst für seine Dienste, die von den jeweiligen Clients besucht werden.

Ich zeige euch, wie wir das Zertifikat erstellen und manuell in den Firefox-Browser hinterlegen.

Zuerst müssen wir einen Private-Key erstellen, der immer bei uns verbleibt. Niemand außer uns sollte Zugriff auf diese Datei haben, da der Private-Key später untrennbar von unserem Zertifikat ist. Dazu wechseln wir in das Verzeichnis, indem wir den Schlüssel gerne haben wollen:

openssl genrsa -aes256 -out ca-key.pem 2048

Mit dem Argument -aes256 (Abkürzung für „Advanced Encryption Standard“) verschlüsseln wir unsere Datei mit einer 256Bit Schlüssellänge. Der Key muss eine Länge von 2048bit haben und in unserem Beispiel nenne ich ihn ca-key.pem (nehmt einen Namen, den ihr später leicht eurer Seite hinzufügen könnt). Das pass phrase muss mindestens 4 Zeichen lang sein und darf keine Sonderzeichen enthalten.

Nun kommt die CA-Datei, die die Antragsdaten sowie den öffentlichen Schlüssel zu unserem Private-Key enthält:

openssl req -x509 -new -nodes -extensions v3_ca -key ca-key.pem -days 1024 -out ca-root.pem -sha512

Benennt eure Dateien wieder mit einem beliebigen Namen. Ich nutze hier einige Argumente: -nodes (noDES) encrypted den Private-Key nicht, -x509 gibt das Certificate Data Management an, dass uns dann auch zu -extensions v3-ca führt. Hier wird eine Cryptographie erstellt und es werden Erweiterungen für policies verwendet.

Bei der Erstellung der CA werdet ihr nach einigen Details gefragt, die ihr angeben könnt um das Zertifikat eindeutig zu machen (oder aus Testzwecken einfach leer lassen).

Country Name (2 letter code) [AU]:
State or Province Name (full name) [Some-State]:
Locality Name (eg, city) []:
Organization Name (eg, company) [Internet Widgits Pty Ltd]:
Organizational Unit Name (eg, section) []:
Common Name (e.g. server FQDN or YOUR name) []:

Wir brauchen jetzt noch einen Zertifikats-Key…

openssl genrsa -out zertifikat-key.pem 4096

…erstellen dann unsere CSR-Datei…

openssl req -new -key zertifikat-key.pem -out zertifikat.csr -sha512

…und signieren sie mit unserem eben erstellten Key.

openssl x509 -req -in zertifikat.csr -CA ca-root.pem -CAkey ca-key.pem -CAcreateserial -out zertifikat-pub.pem -days 365 -sha512

Gleiche Vorgehensweise wie zuvor beschrieben, pass phrase eingeben und bei belieben eure Details noch eintragen.

Wir sind fertig!

Jetzt bindet ihr das Zertifikat nur noch in euren Browser mit ein, in meinem Falle nutze ich den Firefox-Browser. Öffnet die Einstellungen und geht auf den linken Reiter „Datenschutz & Sicherheit“. Nun scrollt ihr ganz nach unten bis ihr die Option „Zertifikate“ seht. Klickt auf den Button „Zertifikate anzeigen…“, dort öffnet sich ein neues Fenster in dem ihr nun euer erstelltes Zertifikat einpflegen könnt.

Der Browser muss nun geschlossen werden um die Veränderungen anzunehmen. Startet ihn neu und verbindet euch mit eurer Website. Nun müsstet ihr sehen können, dass ein https:// angezeigt wird.

ncurses – TUI für Unix-Derivate

Mit ncurses (Abk. für new curses) können wir uns eine TUI (=text-based user interface) in den verschiedensten Textterminals oder Terminalemulatoren darstellen lassen. Als freie C-Programmbibliothek unter der MIT-Lizenz, fällt ncurses als Open Source Software auch mit in das GNU-Projekt.

Ich habe mich ein wenig mit ncurses beschäftigt und einige hilfreiche Anwendungen gefunden, die zusätzlich sehr schön in TUI angezeigt werden. Dazu muss ich euch jedoch erst durch die Installation von ncurses führen:
(Debian/Ubuntu Linux)
$ apt install ncurses-base

(CentOS/Fedora)
$ dnf install ncurses-devel

Nun habe ich mir einige Tools installiert die ich euch unbedingt zeigen möchte.

Glances

Mit Glances ist es möglich, Systeminformationen auszulesen. Dateisystem, Netzwerk, Hardware-Komponenten und mehr, können hier im Vergleich zu top und htop in Echtzeit ausgelesen und angezeigt werden.

$ apt install glances

 

Midnight Commander

Der Midnight Commander ist ein freier Klon des Norton Commander (DOS-Tool). Er ist einer der bekanntesten Konsolenprogramme für Linux und zeigt eine zweispaltige Ansicht unserer Archive. Auch ein Zugriff auf Netzwerkserver ist möglich.

$ apt install mc

NCDU

Ein Festplatten-Dienstprogramm für Unix-Systeme. Hat die gleichen Funktionen wie das Dienstprogramm du, verwendet aber eine Textbasierte Benutzeroberfläche.

$ apt install ncdu

Bastet

Für alle Gamer gibt es hier noch einen Tetris-Klon. Freie Tastaturbelegung sowie ein easy/hard mode.

$ apt install bastet

 

Linux Kernel: Vorabrelease von Version 5.0

Der Wechsel zur Versionsnummer 5.0 beim Linux-Kernel war bereits Ende letzten Jahres erwartet worden, doch dann kam zunächst Version 4.20 heraus. Nun ist es aber soweit: die Hauptentwicklungsphase ist beendet und aus 4.21 wird 5.0. Eine besondere Bedeutung komme der Umstellung auf eine neue Hauptversion aber nicht zu, versichert Linus Torvalds.

Das Git-Repository von 5.0-rc1 umfasst zurzeit  6,5 Millionen Objekte. Das Merge Windows fällt diesmal mit knapp 11.000 Commits durchschnittlich aus. Ungefähr die Hälfte der Commits betreffen Treiber, 20 Prozent seien Updates zu Architekturen, 10 Prozent Tools und die restlichen 20 Prozent fallen auf alles mögliche wie Dokumentation, Netzwerk, Dateisysteme, Headerfiles oder dem Kernel-Core. Umfangreiche neue Updates wie die Unterstützung von AMD FreeSync, Merge des Treibers für den Raspberry Pi Touchscreen, in Ansätzen eine Unterstützung der Nvidia Turing-GPUs sowie ein neuer Console-Font für HiDPI-/Retina-Displays. Die von Google stammende Chiffre Adiantum wurde im Crypto-Stack ebenfalls aufgenommen, die besonders auf leistungsschwachen Geräten eine gute Leistung bietet und die Verschlüsselungstechnik Speck der NSA ersetzt.

In der Linux Kernel Mailing List schreibt Torvalds, dass es trotz der Major-Release-Zahl keine besonderen Features geben wird. Torvalds scherzt, als offiziellen Grund für den Wechsel: „wie man sieht habe ich alle Finger und Zehen zum Zählen verbraucht“. Deshalb wurde aus 4.21 eine 5.0. Wie es bereits 2015 der Fall war, wechselte die Version 3.19 auf 4.0. Aber Torvalds hatte kein festes Nummernschema vorgesehen und zuerst auf Kernel 4.20 gesetzt. Im November wurde bereits spekuliert, dass es auf die Version 5.0 hinauslaufen wird.

 

Canonical schließt Lücken in Ubuntu 18.04 LTS

Common Vulnerabilities and Exposures (CVE) ist ein Industriestandard, dessen Ziel die Einführung einer einheitlichen Namenskonvention für Sicherheitslücken und andere Schwachstellen in Computersystemen ist. Mehrfachbenennung gleicher Gefahren durch verschiedene Unternehmen und Institutionen werden um eine laufende Nummer ergänzt, um eine eindeutige Identifizierung der Schwachstelle zu gewährleisten. Dadurch ist ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Datenbanken einzelner Hersteller möglich.

Canonical hat ein neues Kernel-Update für Ubuntu 18.04 LTS veröffentlicht, indem Lücken, die im VirtIO-Subsystem und dem ACPI Kernel stecken, gepatcht werden. Eine Lücke in der Speicherinitialisierung (CVE-2018-1118) im VirtIO-Subsystem des Kernels, die nicht immer funktionierte, wurde entfernt. Hier konnte ein Angreifer über einen lokalen Zugriff vertrauliche Informationen erhalten. Die zweite Lücke betrifft das ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) des Kernels wodurch auch ein lokaler Angriff Erfolg hätte.
Außerdem gab es mehrere Schwachstellen in der PHP-Komponente FPM und EXIF bei denen Angreifer auch lokal mit speziell präpariertem PHP-Skripten die Vorbereitung von verschiedenen DoS-Angriffen ausführen konnten. Später dann auch aus der Ferne steuerbar. Die Schwachstellen CVE-2018-14851 und CVE-2018-14883 lassen den Angreifer beliebigen Programmcode ausführen. CVE-2015-9253 lassen sich aus der Ferne für DoS-Angriffe auf geteilte PHP-Server ausführen.
Die Updates stehen seit längerem für Ubuntu 18.04 LTS, 16.04 LTS und 14.04 LTS bereit.