Eigentlich hatte ich (wie im letzten Blogpost angekündigt) vor, es dieses mal so richtig unnötig kompliziert zu machen… aber nein: Apple lässt mich einfach nicht. Um genau zu sein: dieser Konzern trägt mir mittels seiner Geräte so ziemlich alles hinterher.
So beispielsweise auch im folgenden Fall:
Ich wollte für einen Test einen Raspberry Pi verwenden – dieser ist bekanntlich relativ „pflegeleicht“: Er fordert standardmäßig eine IP-Adresse via DHCP an und mit den Standart-Zugangsdaten (pi:raspberry) ist man da schneller drin als in so mancher Abo-Falle. Aber genau das habe ich als alter Sicherheits-Fanatiker nicht so gerne. Was wenn jemand anderes aus meinem Netz sich schnell genug mit genau diesen Zugangsdaten anmeldet und irgendeinen Blödsinn anstellt? Dann habe ich den Salat…
Um genau das einzudämmen, kann man den Pi per Netzwerkkabel direkt mit dem eigenen Rechner verbinden. Damit hat man sein eigenes „Netz“, in das niemand so schnell einbrechen kann.
Für die Kommunikation mit dem Pi benötigt dieser noch zumindest eine IP-Adresse – beispielsweise via DHCP. Also erstmal einen DHCP-Server auf dem MacBook einrichten… obwohl… geht das nicht auch einfacher?
Erste Hilfe: Die Internetfreigabe
Ja, es geht deutlich einfacher – mit der Internetfreigabe unter Systemeinstellungen / Freigaben. Diese ist eigentlich dafür gedacht, ein Netzwerk mit allen Rechnern in einem anderen Netzwerk zu teilen. Dafür bringt diese DHCP-Server, NAT-Router und DNS-Sever von Haus aus mit. Diesen Umstand nutzt man einfach aus und teilt eine beliebige Verbindung (am besten eine, über die das Internet erreichbar ist) „mit Computern über“ den Anschluss, an dessen anderem Ende der Pi steht.
Nun verbindet man einfach den Pi mit der entsprechenden Schnittstelle und schließt ihn an die Stromversorgung an. Nach einigen Sekunden sollte er eine IP-Adresse anfragen – und sie auch bekommen:

Wer Wireshark nicht (rechtzeitig) gestartet hat – oder gar nicht erst installiert hat, kann auch auf Mac-Bordmittel zurückgreifen:
alexanders-mbp:~ aklimov$ arp -a (...) ? (192.168.2.2) at ba:de:af:fe:d0:0f on bridge100 ifscope [bridge] (...)
Mit der IP-Adresse kann man sich nun via SSH mit dem Pi verbinden und das Passwort ändern – und am besten gleich seinen öffentlichen SSH-Schlüssel hinterlegen.
alexanders-mbp:~ aklimov$ ssh pi@192.168.2.2 The authenticity of host '192.168.2.2 (192.168.2.2)' can't be established. ECDSA key fingerprint is SHA256:KkfoOLDL8XsEUquBaSCjFVtzMCPG9mrOvFf8oS0KkHg. Are you sure you want to continue connecting (yes/no)? yes Warning: Permanently added '192.168.2.2' (ECDSA) to the list of known hosts. pi@192.168.2.2's password: Linux raspberrypi 4.9.59+ #1047 Sun Oct 29 11:47:10 GMT 2017 armv6l The programs included with the Debian GNU/Linux system are free software; the exact distribution terms for each program are described in the individual files in /usr/share/doc/*/copyright. Debian GNU/Linux comes with ABSOLUTELY NO WARRANTY, to the extent permitted by applicable law. Last login: Thu Dec 21 10:58:13 2017 SSH is enabled and the default password for the 'pi' user has not been changed. This is a security risk - please login as the 'pi' user and type 'passwd' to set a new password. pi@raspberrypi:~ $
Fazit
Als alter Linux-Nutzer bin ich immer wieder positiv überrascht. Mal schauen, wann Apple selbst-schälende Äpfel auf den Markt bringt…

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