Seite wählen

SLA in der Cloud – Es ist nicht alles Gold was glänzt

von | Jun 21, 2012 | Web Services

Es ist eher Zufall das ich an Sebastians Cloud-Post vom letzten Dienstag anknüpfe, aber ich hatte es mir bereits am Montag vorgenommen. Vor einigen Tagen war bei Heise zu lesen, dass Amazon ein paar Schwierigkeiten mit einem Teil, Amazon nennt es AWS-Verfügbarkeitszone, des Datacenters in Virginia hatte. Amazon selbst beschreibt die Details auch ausführlich im entsprechenden RSS-Feed der Teil des Status-Monitors ist.
Der ein oder andere wird mit dem Status-Monitor und den zugrunde liegenden Informationen schon überfordert sein, aber die Transparenz möchte ich Amazon nicht vorwerfen. Hinzu kommt das die Kollegen ihren Laden mit Sicherheit im Griff haben und der ein oder andere Vortrag zum Thema hat mich schon von Amazons Können überzeugt. Vielmehr finde ich spannend wie Service aber auch Verfügbarkeit nach Außen definiert werden. Der Begriff Cloud-Services, die bei Amazon übrigens Web-Services heissen, muss im Moment ja nahezu für jeden IP-basierten Dienst herhalten, dessen Pakete beim Routing das eigene Firmengebäude verlassen. Ob Spotify, Dropbox oder iCloud, nahezu alles ist immer und überall erreichbar und ich muss mich um nichts mehr kümmern. Was ist aber wenn ich mich dafür entschieden habe meine Services in die „Cloud“ zu verlagern? Wie funktioniert das? Kann meine Anwendung das überhaupt?
Genau das ist nämlich die spannende Frage in der sich Vorstellung und Realität oft nicht die Hand geben. Gerade bei Amazon besteht das Angebot aus verschiedenen Diensten wie EC2, S3, Cloud Watch und allem möglichen anderen. Cloud-Services verwenden heisst nämlich eine Applikation aus verschiedenen Service-Komponenten zusammenzubauen und Internet-Dienste für DB, Routing oder Loadbalancing zu verwenden. Mit Services wie CloudWatch kann man die gebuchten Ressourcen dann auch überwachen und bei Bedarf Ressourcen hinzufügen.
Was aber passiert wenn Hardware im Rechenzentrum ausfällt? Die Antwort ist einfach. Nix!
Ich möchte niemanden desillusionieren, aber auch Cloud-Dienste laufen auf echter Hardware, die von Zeit zu Zeit mal den Geist aufgibt. Wenn das passiert kann ich mich informieren lassen und ggf. per Hand einen Ec2 Snapshot neu starten, von selbst jedoch passiert dort reichlich wenig. Die Kunden können sich durch die Online-Hilfe wühlen und schauen wie sie die entsprechenden Volumens wieder aus einem Snapshot recovern und die gebuchten Ressourcen online bringen. Ist ja eigentlich auch logisch dass man dort nicht alles für den Kunden machen kann, da man die Applikation ja nicht kennt und keine Ahnung hat, was wie zusammengehört.
Besonders spannend finde ich zwei Punkte aus der SLA-Definition zur Beschreibung der Verfügbarkeit und der daraus resultierenden Gutschriftsregelung:

  • Jeder Ausfall unter fünf Minuten ist nicht SLA-Relevant
  • Unavailable ist das System nur dann, wenn mind. zwei Availability Zones in denen man Systeme eingestellt hat nicht verfügbar sind

Was das bedeutet kann sich jeder selbst ausrechnen und aus meiner Sicht ist der SLA auch nicht verwerflich. Ob ich mich jedoch hinter dem Paperwork herauswagen und meine Gutschriftsregelung durchsetzen kann, wage ich zu bezweifeln. Einfach dargestellt bedeutet das für den Kleinanwender aus meiner Sicht einfach nur, dass man nix bekommt und auch keine Verfügbarkeitseinbusse besteht.
Wir messen uns täglich an den Herausforderungen im eigenen Rechenzentrum und es passieren auch Fehler. Sei es nun verursacht durch uns, den Kunden oder durch beide Seiten. Die besonderes spannende Mehrwert den wir aber den Kunden hier bieten ist das Wissen über Ihre Geschäftsmodell, Abhängigkeiten, Ansprechpartner und alldem was einen Kunden speziell macht, wenn man IP, Strom und Rackspace als Voraussetzung annimmt. Da kann ich mich nicht mit dem Angebot in der Wolke messen, sondern bin einfach besser!

Bernd Erk
Bernd Erk
CEO

Bernd ist Geschäftsführer der NETWAYS Gruppe und verantwortet die Strategie und das Tagesgeschäft. Bei NETWAYS kümmert er sich eigentlich um alles, was andere nicht machen wollen oder können (meistens eher wollen). Darüber hinaus startete er früher das wöchentliche Lexware-Backup, welches er nun endlich automatisiert hat. So investiert er seine ganze Energie in den Rest der Truppe und versucht für kollektives Glück zu sorgen. In seiner Freizeit macht er mit sinnlosen Ideen seine Frau verrückt und verbündet sich dafür mit seinen beiden Söhnen und seiner Tochter.

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. Weekly Snap: Cloud & SLA, OSMC & NSCA › NETWAYS Blog - [...] the same theme, Bernd considered SLA in the cloud, upon learning of Amazon Web Services’ availability [...]

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr Beiträge zum Thema Web Services

CfgMgmtCamp 2024: Unser Rückblick

Vergangene Woche fuhr ein Teil unseres Teams bei NWS bis nach Ghent in Belgien, um am ConfigManagementCamp 2024 teilzunehmen. Hierbei handelt es sich um eine kostenlose Konferenz, direkt im Anschluss an die FOSDEM, was Jahr für Jahr für ein großes Publikum aus Fans...

Effektive Zugriffskontrolle für GitLab Pages

Grundlagen von GitLab Pages GitLab Pages sind eine facettenreiche Funktion, die es ermöglicht, statische Webseiten direkt aus einem GitLab-Repository heraus zu hosten. Diese Funktionalität eröffnet eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten, von der Erstellung...

Why We’re Excited About DevOps Camp 2023!

This year, our NETWAYS Web Services Team is highly motivated to participate in DevOps Camp in Nuremberg! After a short break since stackconf in Berlin, we are back at a conference. We are delighted to be able to support DevOps Camp once again. In this article, we...