Normalerweise kann die in Mac OS X integrierte Backup Software Time Machine nur auf lokal angeschlossene Festplatten oder auf die teure Hardwarelösung Time Capsule sichern. Es gibt jedoch einen Trick, mit dem man auch gemountete Shares eines Servers verwenden kann und dabei ist es ganz egal, ob es sich um Samba (SMB), NFS oder AFS Shares handelt.
Die folgende Anleitung bescheibt, wie es am besten gelingt:
- Zuerst muss man auf dem Mac einen versteckten Konfigurationsparameter setzen, damit Netzlaufwerke überhaupt in Time Machine angezeigt werden. Dazu ruft man das Terminal auf und gibt in das Fenster den folgenden Befehl in einer Zeile ein (am besten per Copy und Paste einfügen):
[code language=“shell“]defaults write com.apple.systempreferences TMShowUnsupportedNetworkVolumes 1[/code] - Zum Speichern der Backup Dateien benutzt OS X ein sogenanntes Sparse Bundel, das auf einer lokalen USB Festplatte automatisch angelegt wird. Leider funktioniert das nicht auf dem Netzwerkshare und so muß man das Sparse Bundle manuell erzeugen. Dazu startet man das Festplattendienstprogramm und klickt anschließend auf den Button „Neues Image erstellen“:
- Im anschließenden Dialog gibt man zuerst einen Dateinamen, beispielsweise „timemachine“ und gibt als Speicherort den Schreibtisch an. Wir müssen die Datei später sowieso auf den Server verschieben. Als nächstes sollte man die letzte Option „Image-Format“ ändern (letzter Auswahlpunkt). Dieses Dropdown steht normalerweise auf „Beschreibbares Image“ und muß unbedingt auf „Mitwachsendes Bundle-Image“ geändert werden. Danach kann man noch eine maximale Größe für die Imagedatei angeben. Dieser Wert steht normalerweise auf 100MB, was natürlich viel zu wenig ist. Ich habe hier 300GB als Maximalwert angegeben. Gibt man nichts an, kann die Datei theoretisch so groß werden, wie Speicherplatz auf dem Server zur Verfügung steht. Am Anfang ist das Image ca. 150MB groß und wächst automatisch, bis das eingestellte Limit erreicht ist, danach fängt Time Machine an ältere Backups zu löschen. Optional kann man noch den Volumenamen setzen, so dass man das gemountete Image später leicht identifizieren kann. Hier ein Beispiel, wie ich meine Daten angegeben habe:
- Nach dem Klick auf „Erstellen“ generiert OS X die Datei, welche dann auf dem Schreibtisch liegt.
- Danach mounted man das Servershare, auf dem man seine Time Machine Backups speichern will und verschiebt die gerade erstellte Datei auf dieses Share.
- Dann kann man Time Machine zum ersten Mal starten. Man ruft also Time Machine in den Systemeinstellungen auf, gibt das gemountete Share als Backup Volumen an und konfiguriert seine Optionen. Insbesondere sollte man Verzeichnisse, die man nicht mehr extra sichern muss, aus dem Backup ausschließen. Bei mir sind das die Verzeichnisse Downloads, ein temporäres Verzeichnis, Filme und die Datenbankdatei von Entourage, weil meine E-Mails ja sowieso nochmal auf dem Server liegen.
- Anschließen kann man das erste Backup starten, allerdings sollte man dabei noch das gemountete Share im Finder geöffnet haben, denn Time Machine versucht nun eine eigene Sparsebundel Datei zu erstellen. Sobald die Datei im Finder erscheint, kopiert man sich den Namen per Copy und Paste in die Zwischenablage. Danach kann man das Backup gleich wieder abbrechen, denn es wird sowieso fehlschlagen, da die Bundle Datei nicht erfolgreich angelegt werden kann.
- Nun muss man nur noch die selbst erstellte Bundel Datei in den gerade per Copy und Paste gesicherten Namen umbenennen und das „tmp“ aus dem Namen entfernen. Aus „jhein MacBook_002500ac9213.tmp.sparsebundle“ wird also „jhein MacBook_002500ac9213.sparsebundle“. Alternativ kann man den Namen auch manuell vergeben, denn er besteht aus „Rechnername_MacAdresse.sparsebundle“
- Danach kann man Time Machine nochmal manuell starten und dieses mal sollte es fehlerfrei durchlaufen.
Der erste Durchlauf hat bei mir mit fast 120 GB zu sichernden Daten ein bisschen gedauert. Seit diesem ersten Start laufen alle nachfolgenden Backups aber schon seit mehreren Tagen schnell und vor allem fehlerfrei durch. Um das ganze zu testen habe ich einige Files wieder zurückgesichert, ohne dass Probleme aufgetreten sind.
Vielen Dank für die einfache und ausführliche Anleitung.
Leider funktioniert es nicht (mehr?!?) TimeMachine meldet, dass das Volumen nicht aktiviert werden kann. 🙁 Liegt das eventuell an dem 10.5.7 Update? würde mich über infos freuen…
Also ich habe auch 10.5.7 drauf und damit geht es bei mir. Was passiert wenn Du das Volume vor dem Time Machine Start manuell mountest?
Herzlichen Dank – es backUpt!
Freut mich, dass es klappt.
Hallo
ich möchte gern das umgekehrte machen. Kann ich mit Time Machine nicht ein gemounte ShareVolume auf die lokale (USB) Festplatte speichern?
Grüss
Gérard
Ist mir leider nicht bekannt, ob und wie das geht. Wenn ich was rausfinde, werde ich es posten.
Gelöst: Achtung bei Umlauten beim Computernamen (Default-Einstellung). Plain-ASCII-Name funktioniert gut. (Sonst gibt’s hidden-Dateien: zB „.123456..“; Namensänderung: Systemeinstellungen > shared folders)
Leider funktioniert der oben beschriebene Weg unter Snow Leopard anscheinend nicht mehr. Auf den folgenden zwei Seiten steht wie man es trotzdem zum laufen bekommt. Bei mir hat es allerdings aufs erste nicht funktioniert.
http://www.macuser.de/forum/f21/time-machine-nas-475225/
http://www.insanelymac.com/forum/index.php?showtopic=184462
Wenn jemand noch gute Ideen hat das ganze unter Snow Leopard einzurichten, dann immer her damit.
herlichen Dank für die schöne Anleitung!! made me happy 🙂
Da möchte ich jetzt gerne einmal ein kurzes Lob aussprechen, schöner Beitrag – mehr habe ich jetzt an der Stelle nicht zu sagen 🙂
Ich hab mir hier mal die Mühe gemacht eine aktuelle Anleitung für dieses Problem zu schreiben…
Funktioniert einwandfrei…
Puuuh, endlich geht es. Mein Problem ist, dass mein NAS nicht im gleichen Netzwerk steht wie mein Notebook. Aber mit dieser Lösung hab ichs endlich geschafft!! Vielen Dank!
Im Finder, Menü „Gehe zu“ und dann ganz unten mit Server verbinden. Oder CMD-K drücken.
Danke für die Anleitung! Leider klappt es nicht, da das temporäre sparsebundle das Format computername.tmp.sparsebundle hat (ohne MAC Adresse) und mein Rechner die separat erstellte Datei partout nicht verwenden will (unter OS X 10.8.5). Hast du Abhilfe?
Vielen Dank!